Naturschutzprojekt umfasst 40 000 Hektar

Donaueschingen (wm). Über das geplante Naturschutzgroßprojekt (NPG) Baar informierte Projektleiter Thomas Kring aus Hüfingen zahlreiche Zuhörer, darunter Mitglieder vom Schwarzwaldverein und der Umweltgruppe Südbaar, beim Baarverein.

Auf der Baar, dem Übergangsgebiet zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, entstanden eine Reihe verschiedener Ökosysteme. Verbundachsen von Waldlebensräumen, Trocken- und Feuchtgebieten kreuzen sich. Das montan-kontinentale Klima schafft Rückzugsräume für kälteliebende Arten außerhalb der hohen Mittelgebirgslagen. Die Anfänge des Projekts gehen zurück bis ins Jahr 2008, die erste Phase der Planung begann 2013. Es werden vorhandene Unterlagen gesichtet und ausgewertet, Kartierungen vorgenommen, Flächen erworben oder langfristig gepachtet, die Ziele festgelegt und auf ihre Machbarkeit überprüft und versucht, Zielkonflikte zu lösen.

Ausgewiesen werden 17 Kerngebiete, dazu gehören das Aitrachtal, Bregtal und das Schwenninger Moos. Gerade die Moore haben neben den Wäldern eine besondere Bedeutung für den Klimaschutz. Moore und Wälder senken das Kohlendioxid beträchtlich. Daher legt man großen Wert auf die Wiederbewässerung der Moore. Biotope sorgen für die Erhaltung von seltenen, teils auf der roten Liste stehenden Tiere und Pflanzen wie 174 Farn- und Blütenpflanzen.

Besonders wichtig ist, einen Verbund zwischen den Biotopen herzustellen, damit keine Inseln entstehen, die zur Inzucht führen. Die Projektfläche umfasst rund 40 000 Hektar, die Fläche der Kerngebiete 4700 Hektar. An den Kosten beteiligen sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit 75 Prozent, das Land Baden-Württemberg mit 15 Prozent, den Rest übernehmen die Landkreise Schwarzwald-Baar und Tuttlingen und zehn Kommunen.

Mit der Fertigstellung des Projekts rechnet man bis 2024. Naturschutzwart Tilman von Kuzleben vom Schwarzwaldverein berichtete von den Projekten, die der Schwarzwaldverein zusammen mit der Umweltgruppe Südbaar an der Sperberhalde bei Fürstenberg realisiert. Es entwickelte sich eine Diskussion, ob Konflikte entstehen zwischen ehrenamtlicher Naturschutzarbeit und amtlichem Naturschutz. Die Ehrenamtlichen wünschen sich mehr Beratung.