Freuen sich auf das Dreifach-Jubiläum der Städte Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen (von links): Bernhard Kaiser (Bürgermeister Donaueschingen und Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands), Betriebsleiter Martin Eschenhagen, Erik Pauly (OB und derzeitiger Verbandsvorsitzender, Umweltberater Gerhard Bronner und Donaueschingens Hauptamtsleiter Tobias Butsch. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandskläranlage besteht seit 50 Jahren / Am 11. Juli wird im Haberfeld gleich dreifach gefeiert

Donaueschingen (gvo). Ohne Wasser kein Leben, das ist allen klar und jeder weiß, dass man gerade in diesen heißen Tagen viel trinken muss und ein kühles Bad am See oder im Schwimmbad gut tut.

Aber für viele ist das Thema Wasser erschöpft, wenn das kostbare Nass durch den Abfluss von Spüle, Waschbecken, Dusche oder Toilette seinen wertvollen Dienst, meist in Sekundenbruchteilen, getan hat. Das kann nun jeder ändern, denn die Verbandskläranlage im Haberfeld öffnet am Samstag, 11. Juli, die Türen.

Es wird gleich dreifach gefeiert: Der Zweckverband Abwasserreinigung wurde vor 50 Jahren von den Städten Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen gegründet. 40 Jahre alt ist der Gemeindeverwaltungsverband, dem Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen angehören. Seit 25 Jahren in den Verband integriert ist die gemeinsame Umweltpolitik der drei Städte über das Umweltbüro mit Gerhard Bronner als Umweltberater. "Diese Erfolgstory wollen wir entsprechend feiern", meinte gestern OB Erik Pauly als aktueller Verbandsvorsitzender.

Von 1967 bis 1969 wurde die Kläranlage gebaut. Der Bau wurde zwingend nötig, da bis dahin bei wachsender Industrialisierung das Abwasser aus Haushalten und Betrieben ungeklärt in Flüsse und Bäche eingeleitet wurde. "Die Bäche drohten seinerzeit biologisch zu kippen", erinnerte gestern Verbandsgeschäftsführer Bernhard Kaiser an die Situation. Ganz freiwillig habe man sich damals nicht zusammengeschlossen. Das Land habe aber viel höhere Zuschüsse in Aussicht gestellt, wenn man gemeinschaftliche Anlagen baute.

Die biologisch ausgerichtete Anlage, die für 120 000 Einwohner ausgelegt ist, zählt in Bezug auf ihre Reinigungsleistung seit Jahrzehnten zu den besten in Land und Bund. Seit Jahren wird auch das Abwasser der Gemeinde Brigachtal und Bad Dürrheim gereinigt. Der Anlage fließen zwischen 250 bis 300 Liter pro Sekunde zu, die Leistungsgrenze liegt bei 1000 Liter pro Sekunde (starke Regenfälle). Das gereinigte Wasser wird der Donau zugeleitet. Der Jahresetat der Anlage liegt bei 3,2 Millionen Euro.

Der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) entstand 1975. Der Vertrag von 1965 ist die Basis für eine vielschichtige interkommunale Zusammenarbeit. Die Flächennutzungsplanung, also die Bauleitplanung für die Entwicklung des Städtedreiecks, läuft beispielsweise über den GVV.

Seit 25 Jahren ist Gerhard Bronner das Umweltberater des Städtedreiecks. Über den Verband hat man sich diese Stelle durch finanzielle Dreiteilung schon früh leisten können und Erfolge erzielt. Als Beispiel nannte Bronner die Stille Musel. Sie war seinerzeit wegen der Soleeinleitungen der Stadt Bad Dürrheim ein totes Gewässer. Getestet wurde auf Anraten Bronners die Auswirkungen der Sole auf die Klärprozesse in der Kläranlage. Die Anlage kam mit der Salzbelastung über die starke Verdünnung durch die anderen Abwässer überraschend gut klar. Die Stille Musel ist inzwischen wieder ein belebter Bach.

Gefeiert wird am Samstag, 11. Juli, mit einem Festakt um 11 Uhr und einem Tag der offenen Tür für die Bevölkerung der Baar von 14 bis 17 Uhr in der Kläranlage im Donaueschinger Haberfeld. Es wird bewirtet und es gibt Führungen durch die Anlage, eine Tombola und andere Angebote. (gvo)