Flott voran kommen die Bauarbeiten am neuen Kreisel auf der Kreisstraße nach Pfohren. Sie werden von der Firma Storz ausgeführt, deren Arbeiter Sonderschichten an Samstagen einlegen. Ende Juni soll hier der Verkehr wieder ungestört rollen, ein guter Monat früher als geplant. Bislang darf hier nur von und nach Aasen und ins Gewerbegebiet mit dem Alid-Lager gefahren werden. Foto: Vollmer

Innerstädtische Bauarbeiten in Donaueschingen: Neue Sperrung wegen Belagsanierung. Ausweichrouten völlig überlastet.

Donaueschingen - Baustellen sind ein notwendiges Übel auf den Straßen. Aber sie kosten nicht nur viel Geld, sondern auch Nerven. Und die benötigen die Baaremer Autofahrer derzeit.

Die innerstädtischen Baustellen mit Sperrungen wie zuletzt auf der Güterstraße für neue Versorgungsleitungen oder der Dürrheimer Straße nach einem Rohrbruch sowie die Dauerbaustellen an der Stadtkirche und Talstraße sorgen für volle Straßen und Verzögerungen auf den Umleitungsstrecken, sind aber verkraftbar. Die Entscheidung der mehrmonatigen Sperrung der Kreisstraße von Donaueschingen nach Pfohren und Geisingen sowie in die Ostbaar erweist sich inzwischen als Desaster.

Die Ausweichrouten über die B31 und B27 sind völlig überlastet, erst recht seit auch die Landesstraße durchs Aitrachtal zwischen Blumberg und Geisingen gesperrt ist. Blechlawinen quälen sich durch Friedrich-Ebert-Straße in Donaueschingen und die Hüfinger Hauptstraße, weil die Autofahrer den Zubringer Allmendshofen wegen langer Wartezeiten an der Bundesstraßeneinmündung meiden. Morgens kommen Schüler per Bus regelmäßig zu spät in die Schule.

Kleinere Unfälle an den Einmündungen zu den genannten Bundesstraßen haben den Verkehr rund um Donaueschingen schon zwei Mal kollabieren lassen, zuletzt am Freitag, als die B27 für rund vier Stunden gesperrt war. »Wenn so etwas wie am Freitag passiert, bringen wir das nicht in den Griff«, meint der Donaueschinger Polizeichef Jörg Rommelfanger. Für solch einen Fall fehle derzeit eine geeignete Umleitungsstrecke.

Die Augen vor der Situation werden bei den Experten des Straßenbauamts und des Landkreises nicht verschlossen. Man war von Anfang an einer schnellen Realisierung des Kreisels auf der Kreisstraße beim Aldi-Zentrallager. Und da der Discounter den Umbau der unfallträchtigen Kreuzung zum Kreisel finanziert, hielt man dem Unternehmen die Durchfahrt zu Lager und zum Aldi- Hotel Öschberghof frei.

Immerhin wird jetzt unter Hochdruck und auch samstags gearbeitet. Der offizielle Fertigstellungstermin ist der 10. August. Von Ende juni ist aber im Landratsamt schon die Rede. Es könnte aber noch früher werden, denn der Kreisel ist zu drei Viertel geformt und hat hier schon seine Schwarzdecke. Es fehlen zudem hundert Meter neuer Belag in Richtung Pfohren, die Verfüllung der rückgebauten Auf- und Abfahrtsspuren oder auch die Leitplanken.

Planungen

Ein Ärgernis stellt die Planung in diesem Bereich dar. Vor einem Jahr wurde von der Kreisverwaltung der geplante Bau des Kreisels auf der Kreisstraße nach einer Zeitungs-Berichterstattung dementiert. Jetzt wird er gebaut. Im Juli wird sich nun der Kreistag mit dem Kreisstraßenbauprogramm 2016 bis 2020 befassen. Darin findet sich auch die Kreisstraße 5756. Sie soll ab Donaueschingen-Mitte über Pfohren bis zum Teilhof (Anschluss B31) einen neuen Belag erhalten. Eine neuerliche (Teil-)Sperrung wird hierfür erforderlich sein.

Jetzt wäre der Belag der ohnehin gesperrten Straße problemlos und schnell zu erneuern gewesen. Die kostenträchtige Baustelleneinrichtung besteht bereits. Die veranschlagten Kosten von 400.000 Euro wären so sicherlich niedriger ausgefallen. Die Schäden seien aber jetzt erst erfasst worden, erklärt Kristina Blaha, die Referentin des Landrats, auf Nachfrage. »Hätte man die Maßnahme auf 2015 vorgezogen, hätten hierfür andere dringliche Maßnahmen im Kreisgebiet zurückgestellt werden müssen«, heißt es in ihrer Erklärung. »Wir werden uns im Kreistag dafür einsetzen, dass die Straße nicht schon 2016 saniert wird«, meint OB und CDU-Kreisrat Erik Pauly zur Situation. Der Belag sei noch so gut, man könne die Sanierung daher verschieben. Eine neuerliche Sperrung wolle man den Verkehrsteilnehmern so kurz hintereinander nicht zumuten.