So sicher ist Donaueschingen. Foto: sb

Beamte haben es verstärkt mit Rauschgift zu tun. Wohnungseinbrüche in Donaueschingen unter dem Durchschnitt.

Donaueschingen - Weniger Fälle, einen Rückgang in fast allen Bereichen und eine Aufklärungsquote, die über der des Kreises liegt: Jörg Rommelfanger ist durchaus zufrieden mit dem vergangenen Jahr.

Wenn man Donaueschingen mit anderen großen Kreisstädten des Polizeipräsidiums Tuttlingen vergleicht, so belegt die Stadt einen Platz im unteren Drittel: Tuttlingen, Freudenstadt, Rottweil, Villingen-Schwenningen und auch Balingen liegen davor. Nur in Horb, Albstadt und Schramberg ist es sicherer.

Straßenkriminalität: Gerade diese Kriminalität beeinflusst das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung maßgeblich, da es sich dabei um Fälle handelt, die bewusst wahrgenommen werden. Allerdings schwankt die Bandbreite dann von Vergewaltigung und Raubüberfällen bis zur Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen. Gerade letzteres ist dafür verantwortlich, dass es 2013 mit 269 Fällen einen enormen Anstieg gegeben hat – das lag zum einen an einer Reihe von Fällen, in denen eine einzelne Person an zahlreichen Fahrzeugen die Außenspiegel abgetreten hat und zum anderen an einer Serie, bei der Navigationsgeräte gestohlen wurden. Für das vergangene Jahr liegt die Zahl der Fälle mit 177 wieder unter dem langfristigen Mittel. Einige Diebstahlfälle hätten sich 2014 allerdings vermeiden lassen können, in dem die Besitzer ihre Fahrzeuge abgeschlossen haben – gerade in diesem Bereich ist mit einem Anstieg von 19 auf 40 Fällen gekommen.

Diebstahlkriminalität: Auch hier ist die Zahl der Fälle gesunken – besonders im Zehn-Jahres-Vergleich ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Aktuell gibt es jedoch einen Anstieg bei den Diebstählen aus Dienst- und Büroräumen von 20 auf 30 Fälle sowie bei Gaststätten/Hotels von 15 auf 29 Fälle. u Wohnungseinbrüche: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in ganz Baden-Württemberg extrem gestiegen. Doch gilt das auch für Donaueschingen? Zwar ist die Zahl der Fälle von 13 auf 20 angewachsen, doch laut Rommelfanger sind hier auch die 35 bis 40 Prozent zu berücksichtigen, bei denen die Einbrecher scheiterten und nicht in die Privatsphäre der Bewohner eindringen konnten. Bei den so genannten Tageswohungseinbrüchen, die zwischen 6 Uhr und 21 Uhr stattfinden, gab es sieben Fälle – lediglich einer mehr als im Jahr 2013. Während im Präsidiumsbereich Tuttlingen die Zahl der Fälle um 24,9 Prozent zugenommen hat, liegt Donaueschingen mit 16 Prozent Anstieg weit unter dem Durchschnitt. "Wir sind von großen Einbruchsserien weitgehend verschont geblieben", so Rommelfanger. Das sei auch auf die Präventionsarbeit, die sein Revier leiste, zurückzuführen, die überregionale Banden trotz der günstigen Lage Donaueschingens abschrecken würde.

Ladendiebstähle: Schon seit Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Ladendiebstähle zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2013 mit 97 Fällen ist die Zahl im vergangenen Jahr auf 53 Fälle gesunken. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass es wirklich weniger Ladendiebstähle gegeben haben. "Die Zahl der Fälle hängt hier stark damit zusammen, ob die Einzelhändler einen Ladendetektiv im Einsatz haben", sagt Rommelfanger. u Rohheitsdelikte: Während die Zahl der Körperverletzungen von 87 auf 2112 Fälle gestiegen ist, ist die Zahl der Raubstraftaten von 13 auf vier Fälle gesunken. Erfreulich sei hier die Zahl der Aufklärung: Bei 86 Prozent der Fälle konnte ein Täter ermittelt werden.

Rauschgiftkriminalität: Auf den ersten Blick hat sich die Zahl der Fälle im Bereich Rauchgiftkriminalität in Donaueschingen verdoppelt. Doch das sei nicht darauf zurückzuführen, dass es grundsätzlich mehr Rauschgift-Vergehen gibt, sondern dass die Beamten in diesem Bereich verstärkt im Einsatz waren. "Da wir hier keine offene Drogenszene haben, spielt sich viel im Verborgenen ab." Fälle würden nur bekannt, wenn die Beamten selbst aktiv werden. Zwar hatten diese Fälle kaum mit harten Drogen wie Heroin zu tun, jedoch sieht Rommelfanger gerade in der Tatsache Handlungsbedarf, dass es viele Tatverdächtige unter 21 Jahre im Bereich der Einstiegsdroge Cannabis gebe.