Farbenpracht am Baaremer Himmel – bei den Donaueschinger Drachentagen gab es wieder eine unglaubliche Vielfalt zu sehen. Foto: Kleinert

Tausende Besucher bei zwölfter Auflage in Donaueschingen. Teilnehmer auch aus Singapur. Wetter spielt wunderbar mit.

Donaueschingen - Es schien, als spiele der Himmel Paintball. Bereits eine Stunde nach der Eröffnung der 12. Donaueschinger Drachentage durch den Veranstalter und Vorsitzenden des Drachenclubs der Baar, Wolfgang Karrer, konnten die Schaulustigen viele kleine und große Farbkleckse unter blau-weißem Himmel bewundern.

Das Wetter spielte wunderbar mit, und es kam einem vor, als ob sich die zahlreichen, in den abgegrenzten Windpark gesteckten Papierräder mit jeder Minute schneller drehten.

Anfangs hoben bei einer leichten Brise ein paar kleinere »Windschnüffler« zum Lufttänzchen ab, im Anschluss bot ein Quartett aus Lenkdrachen eine Tanzvorführung zu mitreißender Musik. Dann hoben auch größere Figuren, wie Riesenfische und Krakendrachen ab, die weite Schatten warfen.

Zum Höhepunkt wurde, wie auch in den Jahren zuvor, der Rokkaku-Cup. Bei diesem Wettstreit kämpfen sechseckige Drachen um jeden Meter Lufthoheit. Ziel ist es, seine Konkurrenten in ein Leinengefecht zu verwickeln und mit gekonnten Manövern nacheinander vom Himmel zu holen. Wer seinen Windsegler als letztes Exemplar in der Luft sieht, gewinnt den Cup. »Da wird gekämpft, bis es wehtut«, erzählt Karrer schmunzelnd und ergänzt: »In einem vergangenen Wettkampf hat eine Holländerin so wild gefochten, dass sich am Ende ihre Haare in den Schnüren der verbliebenen Teilnehmer verfingen. Trotz der schmerzhaften Tortur hat sie weitergekämpft und den Pokal gewonnen.«

Das Donaueschinger Drachenfest ist beliebt. Trotzdem kämpft der ausrichtende Verein, der nur wenige Familien aus Donaueschingen, Bad Dürrheim, Freiburg, Konstanz und Reutlingen als Mitglieder zählt um das Überleben der Veranstaltung. Im Jahr 1993 auf einer Wiese im Ortsteil Aasen startend, kamen in den Hochzeiten bis zu 20.000 Besucher. »Wenn es gut läuft, sind es jetzt noch 5000«, so Karrer.

Auch die Sponsoreneinnahmen gehen nach Spitzenzeiten mit mehreren tausend Mark Unterstützung kontinuierlich zurück. Der Drachenclub der Baar wird in diesem Jahr wohl drauflegen. Schön zu sehen, dass trotz der großen Anstrengungen des Organisationsteams wieder viele internationale Gäste aus Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz auf die Baar kamen. Die weiteste Reise nahmen Drachenbauer aus Singapur und Australien auf sich.