Für die Sicherheit der Badegäste sorgen am Kirnbergsee auch Furtwanger Rettungsschwimmer. Im Boot (von links) Stefan Dorer, Heike Reimold und Tobias Wernet. Foto: privat

Jährlich 1500 Euro: gutes Signal für Lebensretter. Jugendarbeit spielt bei Organisation wichtige Rolle.

Donaueschingen/Hüfingen - Samstags im Hüfinger Hallenbad Aquari: Bis zu 160 Kinder lernen im Winterhalbjahr das Schwimmen. Im Einsatz sind um die 20 ehrenamtliche und junge Ausbilder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Generationen auf der Baar haben hier das Schwimmen gelernt.

Szenenwechsel: Februar am Kirnbergsee. Die DLRG wagt sich bei eisigen Temparturen ins Wasser. Traditionell steht das so genannte Anschwimmen an. Den See kennen die Mitglieder gut. In den Sommermonaten übernimmt die DLRG-Baar mit weiteren Gruppen aus dem gesamten Bezirk Schwarzwald-Baar jedes Wochenende die Rettungswache am Kirnbergsee. Ebenso von Juni bis August am Riedsee. Wenn etwas passiert, dann sind die DLRG-Mitglieder vor Ort und helfen den Betroffenen.

Doch während die DLRG-Ortsgruppe den Namen Baar trägt und ihre Tätigkeit sich mehr auf Bräunlinger und Hüfinger Gemarkung erstreckt, hat sie ihren Sitz in Donaueschingen. "Und genau das ist unser Problem, wenn es um die finanzielle Unterstützung geht", sagt der technische Leiter Thomas Moch. Für ihren Einsatz an den umliegenden Seen gibt es zwar eine Aufwandsentschädigung von den Kommunen, aber die DLRG-Ortsgruppe kam bislang kaum in den Genuss einer richtigen Vereinsförderung.

"Als wir in Hüfingen und Bräunlingen wegen eines Zuschusses für unser neues Fahrzeug angefragt haben, hieß es, dass sie nichts machen, weil wir unseren Sitz in Donaueschingen haben", sagt Moch. Für das Fahrzeug wurde eine andere Lösung gefunden, aber auch für die Jugendarbeit gibt es kaum finanzielle Unterstützung von Seiten der Kommunen im Städtedreieck.

Nun also der Weg zur Donaueschinger Stadtverwaltung: Da die DLRG definitionsgemäß kein Sportverein sondern eine Rettungsorganisation mit sportlichen Komponenten ist, gab es bislang aus Donaueschingen jährlich einen pauschalen Zuschuss von 500 Euro. Doch gerade in der Jugendarbeit findet die Ortsgruppe Baar mit ihren 242 jugendlichen Mitgliedern einen Platz unter den "Top 10" der Donaueschinger Vereine. Würde die DLRG nun als Sportverein eingestuft, würde die Ortsgruppe nach den Vereinsförderrichtlinien mit aktuell 2657 Euro im Jahr von der Stadt unterstützt. Würde die Förderung sich nur auf die Jugendlichen, die direkt aus Donaueschingen kommen, belaufen, wären es noch 1513 Euro jährlich. "Für die Stadt ist das vielleicht nicht viel Geld, für uns ist das aber eine Verdopplung unsere Jugendhaushaltes", so Moch.

Dass die DLRG eine bedeutende Rolle einnimmt, darin war sich der Hauptausschusses einig. "Es überrascht mich, dass es nicht so läuft, wie man eigentlich denkt", sagt der Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock im Bezug darauf, dass die DLRG-Jugendarbeit nicht wie bei anderen Vereinen unterstützt wird. "Jeder, der Kinder hat, weiß, wie wichtig die DLRG ist", findet SPD-Stadtrat Peter Rögele. Man müsste froh sein, dass man eine solche Organisation vor Ort habe. "Und dass wir im Gegensatz zu anderen Kommunen kein Hallenbad haben, daran können wir so schnell jetzt auch nichts ändern", betonte Rögele.

So war sich der Hauptausschuss einig, dass die DLRG mehr unterstützt werden sollte. Doch statt einer Einstufung als Sportverein, bekommt die Ortsgruppe Baar nun jährlich einen Zuschuss über 1500 Euro – verknüpft mit der Anmerkung, dass das vielleicht auch andere Kommunen dazu veranlasst, die DLRG zu unterstützen und mit der Bedingung, dass es auch künftig auf Donaueschinger Gemarkung ein Angebot im Parkschwimmbad oder den Freibädern Wolterdingen und Hubertshofen gibt. Für die DLRG wäre Letzeres nicht nötig gewesen. "Wenn man die DLRG braucht, dann sind wir einfach da. Dafür braucht es keine Bedingungen", so Moch.