Die ersten Meter seiner Donautour legt Timm Kruse zu Fuß durch den fürstlichen Park zurück. Foto: Fürderer Foto: Schwarzwälder-Bote

Abenteuer: Timm Kruse beginnt 3000 Kilometer lange Tour

Donaueschingen (füe). Die ersten Meter der fast 3000 Kilometer langen Strecke auf der Donau hat Timm Kruse gestern zu Fuß zurückgelegt. Nach den heftigen Regenfällen in der Nacht war der Wasserstand direkt vor dem Museum Art-Plus zu hoch, um dort in die Donau einzusteigen. Zu Fuß ging es deshalb mit 20 Kilo Gepäck und dem Board zum Zusammenfluss von Brigach und Breg, wo sich der Filmemacher und Abenteurer dann aufs Wasser begab. Als Stehpaddler will er allein die Donau ins 60 Tagen bewältigen.

Mit seiner Fahrt bis zur Donaumündung will Kruse den europäischen Gedanken fördern, wie er sagte. Angesichts einiger "verrückter Wahlergebnisse" will er sich für Europa einsetzen. Es gehe uns doch so gut wie nie, man habe viele Freiheiten und könne verschiedene Kulturen erleben. Auch dass er ohne Kontrollen durch zehn Länder entlang der Donau fahren könne, sei doch ein unschätzbarer Fortschritt. Übertrieben könne man sagen, "ich will Europa retten", so der 47-jährige Abenteurer.

Dazu will er auf der 60-tägigen Tour auch das Gespräch mit den Anliegern entlang des Flusses suchen, wie Tobias Steinigeweg ankündigt, einer seiner Helfer, der ihn auch bis Ulm mit dem Wohnmobil begleiten wird. Außerdem ist bis zu diesem Etappenziel auch Kameramann Marcus Friedrich mit von der Partie, der das ganze Unternehmen auch im Film dokumentiert.

Vorbereitet hatte sich der auch als Buchautor tätige wagemutige Mann zwei Wochen am Mittelmeer und anschließend am Bodensee. Davon zeugen die Schwielen an seinen Händen. Doch so richtig vorbereiten könne man sich auf so eine Tour nicht, "am Ende muss man wie beim Marathon loslaufen". Körperlich fühle er sich aber fit, der Rest komme hoffentlich unterwegs.

Sechs bis acht Stunden pro Tag will er auf seinem Stand-Up-Paddling-Board pro Tag fahren und hofft so, 50 Kilometer am Tag zu schaffen. Was die Strecke anbelangt, habe die Tour den "großen Vorteil, dass man sich nicht verfahren könne".

Für den gebürtigen Detmolder ist es nicht die erste ungewöhnliche Tour. So war er ein Jahr lang mit einem indischen Guru auf Weltreise unterwegs und hat auch schon den Ozean mit einem Boot überquert.