Gisela Nuack (links) und Karin Boskov breiten Rosen-Frischkäse-Kugeln zu. Rosen eigenen sich für leckere Gerichte wie Rosensorbet, Rosenchutney oder auch nur einfach Rosenzucker. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohlriechende Pflanze überzeugt noch mit vielen weiteren Qualitäten

Von Philippe Thines

Baar. Wer sich zur Erholung an den heißen Tagen etwas Besonderes gönnen möchte, dem sei angeraten früh aufzustehen und die frische Morgenluft zu genießen. Wohl dem, der dabei im Garten oder Park an blühenden Duftrosen vorbeikommt.

Gerade in den Morgenstunden ist ihr atemberaubendes Bouquet betörend und lässt erahnen, weshalb die Rose einen derart herausstechenden Stellenwert in der Aromatherapie einnimmt. Nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Männer wirkt ihr Duft tröstend, versöhnend und glücklich machend.

Verdient wurde die Rose 2013 zur Heilpflanze des Jahres ausgezeichnet, denn ihr therapeutischer und nahrungsmittelergänzender Einsatz ist schon aus früheren Kulturen in Europa, Asien und den arabischen Ländern bekannt. In unserer Region liefern hierfür Funde an den Schweizer Pfahlbauten Hinweise. Bekannter ist jedoch ihr Einsatz im alten China, im Orient, Griechenland, Rom und vor allem Indien, wo noch heute die Rose nicht aus der aryuvedischen Heilkunde wegzudenken ist. Hauptsächlich die Perser haben sich um die Rose, wie sie heute in vielen Ziergärten zu finden ist, verdient gemacht.

Von dort stammt auch die Damaszener Rose, eine Rose, deren Gehalt an ätherischem Rosenöl, welches Grundlage für die Parfümherstellung und heilkundlichen Einsatz bildet, besonders hoch ist. Aber auch die Urform der späteren Zierarten, die Rosa gallica, ist über die alten Handelsrouten aus dem Morgenland nach Europa gelangt.

Hier wurden vor allem ihre Scheinfrüchte, die Hagebutten, auf Grund ihres extrem hohen Vitamin C Gehalts in unseren Breiten schon früh als Heilmittel zur Blutreinigung, zur Steigerung der Abwehrkräfte und auch bei Gicht und rheumatischen Beschwerden empfohlen.

Jedoch auch der Nutzen der Rosenblüten war bekannt. So empfahl die heilige Hildegard von Bingen Rosenblütenblätter bei Tagesanbruch zu sammeln und noch feucht und kühl auf die Augen zu legen, um aus diesen das "Trieffen" herauszuziehen oder zur Linderung von entzündlichen Stellen, die Rosenblütenblätter als Umschlag auf Geschwüre zu legen.

Heute weiß man, dass vor allem die, in den Rosenblüten enthaltenen, Gerbstoffe für den medizinischen Nutzen verantwortlich sind. Gerbstoffe bilden zusammen mit den Eiweißen an der Oberfläche von Geschwüren netzartige Strukturen, die für Bakterien nicht durchdringbar sind. Durch diesen Effekt wirken Rosenblüten antientzündlich. Unterstütz werden die Gerbstoffe durch die in den Rosenblüten vorhandenen ätherischen Öle, welche ebenfalls hemmend auf Bakterien- und Pilzwachstum einwirken.

Aus diesem Grund und wegen seines wohltuenden Duftes wird echtes Rosenöl in der Kosmetik- und pharmazeutischen Industrie gerne in Salbengrundlagen eingearbeitet. In der volkstümlichen Heilkunde wird das ätherische Öl bei Krämpfen, Herzrasen und auch gegen Fieber eingesetzt.

40 Gramm Rosenwasser auf 70 Grad erhitzen. In einem zweiten Wasserbad 30 Gramm Mandelöl, 10 Gramm Sheabutter oder Lanolin, 3 Gramm Kakaobutter und 3 Gramm Bienenwachs langsam ebenfalls auf 70 Grad erhitzen. Nun wird tröpfchenweise das erwärmte Rosenwasser mit einem Schneebesen oder Mixer in die Fettgrundlage eingerührt. Abkühlen lassen. Bei ungefähr 40 Grad werden zwei Tropfen echtes Rosenöl hinzugegeben. Die nächsten sechs bis acht Stunden immer wieder aufrühren, damit die physikalische Stabilität der Creme erhöht wird. Danach in einen kleinen Tiegel abfüllen und kühl lagern.

Da die Creme keine Konservierungsmittel enthält, sollten die Entnahmen mit einem sauberen Holz- oder Kunststoffspatel vorgenommen und die Creme nicht länger als sechs Monate verwendet werden.