Chor, Solisten und Orchester nehmen mit ihrer Dirigentin Vera Klaiber den herzlichen Beifall entgegen. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Christuskirche: Kantorei singt Händels Messias vor begeisterten Zuhörern / Vera Klaiber als ruhender Pol

Es war am Sonntagabend eine wahrhaft erhebende adventliche und vorweihnachtliche Stunde der Kirchenmusik in der nahezu vollbesetzten Donaueschinger Christuskirche.

Von Horst Fischer

Donaueschingen. Die Kantorei der Christuskirche führte mit ihrer Leiterin Vera Klaiber den Weihnachtsteil von Händels berühmtem und beliebtem Messias in englischer Sprache auf.

Schon Henry Purcells Anthem "O sing unto the Lord" bestimmte die musikalische Besinnung mit der Verehrung, der Anbetung und dem Lob Gottes. Die Aufführung dieses weihnachtlichen Messias war in ihrer Botschaft dann aber eindeutig und tröstlich, gerade auch in unserer eigenen schweren, bedrängenden Zeit, da das Volk "wandelt im Dunkeln" und wohnt "im Land der Schatten des Todes" – ihm "geht ein strahlend Licht auf" und das "Joch ist sanft" und die "Bürde ist leicht". Vera Klaiber gelang es mit ihrer Kantorei, diese weihnachtliche Botschaft sehr überzeugend zu singen. Sie formte den Chor zu einer homogenen, klangschönen Gemeinschaft. In Intonation und Dynamik wirkte der Chor mit seinen 50 Sängerinnen und Sängern sehr klangschön und makellos, man spürte die sehr innige Gemeinschaft von Chor und Leiterin.

Vera Klaiber war mit ihrem ruhigen, aber doch exakten und bestimmten Dirigat der ruhende Pol der Aufführung, sie konnte ihre Intentionen ganz auf den Chor übertragen. Die besinnlichen Teile, die frohe Heilsbotschaft beeindruckten, die Koloraturen waren exakt und sicher im Einsatz. Das Singen im originalen Englisch war sehr deutlich und klar zu verstehen. Hervorragend war auch das Solistenquartett.

Zum strahlenden Höhepunkt gestaltete die Sopranistin Jeanette Bühler ihre Arie "Rejoice, rejoice", Hanna Roos vermochte mit ihrer warmen, festen Altstimme überzeugend, die frohe Botschaft zu verkünden. Tenor Christian Georg und Bass Cornelius Leenen trugen wesentlich mit der überzeugenden Gestaltung ihrer Rezitative und Arien zu einem wohltönenden Ganzen bei.

Last not least muss das Ensemble Vocedicorde genannt werden, das durch seine Homogenität und seinen feierlichen Wohlklang bestach. Ouvertüre und Pifa beim Messias blieben unvergesslich. Die Zuhörer zeigten sich von dem Konzert äußerst beeindruckt und dankten durch lang anhaltenden, herzlichen Applaus.