Werner Koczwara bei seinem Auftritt im Gewölbekeller der Musikschule. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Justizsatiriker Werner Koczwara macht sich im Gewölbekeller seinen eigenen Reim darauf

Donaueschingen (ra). Kurzweilig war der Auftritt des Justizsatirikers Werner Koczwara. Der Kleinkunstkreis hatte in den Gewölbekeller eingeladen, der auch voll besetzt war.

Schlag auf Schlag wurden die Lachmuskeln malträtiert, obwohl das eigentliche Thema – die deutsche Gesetzgebung – doch scheinbar ein recht trockenes Thema ist. "Das Gesetz ist die Bedienungsanleitung für unseren Rechtsstaat und wie alle Anleitungen immer unverständlich", ist seine Philosophie.

Immer wieder zitierte Koczwara widersinnige Gesetze aus dem BGB, wie die Regelung bei Eheschließung, wenn einer bewusstlos ist. Das Programm war eine Mischung aus Gesetzgebung und Juristerei, Tatsachenzitaten aus Gerichtssälen oder aus Versicherungen, aber auch Zeitungsmeldungen. "Zwei Schicksalsschläge musste das Kabarett verkraften: Der eine war der Tod von Heinz Erhardt und der zweite die Geburt von Oliver Pocher", spottete er.

Besonders angetan war er vom Reiserecht. Eine Reiserechtschutzversicherung habe zum Ziel, eine nachträgliche Minderung zu erhalten. Wie etwa eine Klage wegen geringer Wassertiefe bei Ebbe.

Auch die Männer bekamen ihr Fett weg. Zum Beispiel warum nur eine Eizelle, aber Millionen Spermien nötig sind – weil Männer nie nach dem Weg fragen. Die Juristen stehen nicht besser da. So äußerte ein schlechter Jurist: "Ich hätte gewonnen, aber die Instanzen gingen aus. Das Paradies ist für Juristen die Hölle, da sich alle vertragen und es nur einen Paragraphen gibt, nämlich ›Äpfel stehlen verboten‹." Die verstärkte Intimrasur konnte sich der Künstler so erklären, dass ein Gartenzwerg auf einer gemähten Wiese größer wirkt.

Nicht alltäglich waren auch die Zugaben. "Rein-Raus", davon halte er nichts, meinte Werner Koczwara, zeigte mit dem Lied "Gebt mir einen Biber" sein musikalisches Können und komplementierte die Gäste mit seinem Abschiedslied schließlich hinaus.