Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Weihnachtswäldchen abgesagt / Dickes Minus als Grund / OB Pauly bedauert Entscheidung

Mit zigtausenden Besuchern war das Weihnachtswäldchen an drei Tagen im vergangenen Dezember in und um die Hofbibliothek die große Veranstaltungsüberraschung und ein vorweihnachtliches Geschenk für die Donaueschinger.

Donaueschingen. (gvo). Zunächst kündigten die beiden Veranstalterinnen Alexandra Meier und Bea Hoffmann-Heyden vom Unternehmen likedifferent für dieses Jahr eine Wiederholung an. Doch kurz vor Ostern kommt nun die Absage. Zumindest in diesem Jahr wird es kein Weihnachtswäldchen geben.

Im September waren die beiden Veranstalterinnen für den bisherige Weihnachtsmarkt-Veranstalterin für die Hobby- und Kunstvereinigung um Gerold Votteler eingesprungen, der mit Rückzugsgedanken gespielt hatte. Die scheidende Kulturmanagerin Lina Mell zeigte sich im Namen der Stadt damals sehr dankbar für die Organisationsübernahme von likedifferent, gehörte doch der Weihnachtsmarkt seit den 1980er-Jahren neben der später hinzu gekommenen Weihnachtswelt im Marstall zur Adventszeit in der Donaustadt.

Mit vielen neuen Ideen und einem ansprechenden Programm wurde das Weihnachtswäldchen zum großen Publikumserfolg.

Und auch die Aussteller waren trotz der gegenüber dem Weihnachtsmarkt erhöhten Standgebühren fast durchweg glücklich mit dem Verlauf des Wochenendes. Meier und Hoffmann-Heyden machten im Vorfeld aber auch klar, dass sie bei einem Verlust die Veranstaltung in Frage stellen würden. Und ein Verlust in fünfstelliger Höhe verhagelte die sonst durchweg positive Bilanz.

Und da das Sponsoring durch die Sparkasse einmalig und auch ein weiteres Engagement des Softwarespezialisten Sage 2017 nicht sicher war, richtete das Veranstaltungsduo schon zu Jahresbeginn die Bitte an die Stadt um mehr Unterstützung.

In nichtöffentlicher Sitzung wurde dieses Thema auch kurz behandelt und dann an den Kulturausschuss weitergeleitet, der über Unterstützungsmöglichkeiten beraten sollte, aber erst am 20. Juni wieder tagen wird. Und ohne klare Antwort der Stadt haben die beiden Veranstalterinnen nun die Pläne gestoppt.

"Wir haben im vergangenen Herbst fast ausschließlich für das Weihnachtswäldchen gearbeitet. Das können und wollen wir nicht wiederholen. Mit einer entsprechenden Vorlaufzeit sollte die zweite Auflage geplant werden. Ohne bessere finanzielle Unterstützung macht das aber keinen Sinn", kommentierte Alexandra Meier gestern die Entscheidung. Immenhin schließt sie eine neue Auflage 2018 unter anderen Voraussetzungen aber nicht aus.

OB Erik Pauly, Schirmherr der Premiere, bedauert die Entscheidung: "Die Veranstaltung ist eine tolle Sache. Alle, die da waren, waren begeistert. Ich habe die Absage mit Bedauern zur Kenntnis genommen."

"Die Stadt kann ein Wirtschaftsunternehmen nicht so einfach finanziell subventionieren. Mit den Aufbauleistungen der Hütten durch die Technischen Dienste sowie die Unterstützung durch das Kulturamt hat die Stadt die Veranstaltung bereits gut unterstützt." Auf mehr als 4000 Euro beziffert Pauly diese Leistungen. "Und wir können die Geldleistungen in diesem Fall nicht einfach verdoppeln. Es müssen Wege gefunden werden, wie man ein größeres Engagement vertreten könnte."

Ganz ohne Weihnachtsmarkt dürfte Donaueschingen nach der kostenpflichtigen Weihnachtswelt aber nicht sein. Gerold Votteler hat auf Anfrage signalisiert, dass er bei einer Anfrage der Stadt das alte Format am Hanselbrunnenplatz nochmals organisieren würde.