In Hausen vor Wald besucht ein Fuchs regelmäßig eine Familie. (Symbolfoto) Foto: dpa/Symbolbild

Tier frisst regelmäßig Katzennapf aus. Vormarsch der Vierbeiner ist nicht mehr aufzuhalten.

Donaueschingen - Märchenhafte Tage auf der Baar: Zwar sagen sich hier sprichwörtlich an mancher Ecke noch Fuchs und Hase gute Nacht.

Doch der Vormarsch der Vierbeiner ist nicht mehr aufzuhalten. Der Biber, Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland ausgerottet, hat nach seiner Rückkehr längst alle Wasserläufe wieder besetzt. Und nach ebenso langer Zeit traute sich über Pfingsten offensichtlich der erste Wolf auf die Baar und ins Bundesland. Isegrim ist seither aber wieder von der Bildfläche verschwunden. Dafür meldet sich Reineke-Fuchs zurück.

Es ist ja nichts Neues, dass sich Füchse, Marder oder die eigentlich erst durch Menschenhand heimisch gewordenen Waschbären ihre Scheu vor Siedlungen und den Menschen abgelegt haben. Der Tisch ist für die Tiere hier reich gedeckt und das Leben relativ gefahrlos.

Auch in Hausen vor Wald wird jetzt wieder ein altes Kinderlied aktuell: "Der Fuchs geht um" und schickt sich an, gar zu einem Familienmitglied zu werden, freilich gegen den Willen der Familie Zehle. Letztere ist durch ihren Hofladen und ihr im Fernsehen bekannt gewordenes Aufbäumen gegen das Höfesterben kleiner Landwirtschaften über die Dorfgrenzen hinaus bekannt. Das ist es aber nicht, was die Familie für den schlauen Fuchs so attraktiv macht. Es ist der Hunger, der ihn in Hausen inzwischen zum Dauerbesucher gemacht hat. Wo sich sein Bau befindet, ist nicht bekannt, wohl aber seine Vorlieben für Katzenfutter. Das hat sich der Fuchs vor Tagen genüsslich schmecken lassen, als Tina Zehle ihre Küchentüre öffnete. Über die offene Terrassentür war der Fuchs hereinspaziert und schleckte genüsslich den auf dem Küchenboden stehenden Katzennapf aus. Das war aber nicht die erste Begegnung. Schon einmal sei das Tier durch die offene Terrassentür ins Haus gelangt und habe in einem Zimmer die Handtasche seiner Frau zerrupft, erzählt Bernhard Zehle. Aber mit eins über den Pelz brennen wird Zehle den unerwünschten Gast nicht los, das ist innerorts streng verboten. Zudem genießt der Fuchs bis August Vogelfreiheit bei den Jägern. Lediglich mit einer Lebendfalle dürfte man dem Fuchs nachstellen, hat Zehle bei der Jagdbehörde erfahren.

Um weitere tierische Begegnungen zu vermeiden, bleibt den Zehles daher nur eines: Die offene Terrassentür darf nicht mehr unbeobachtet bleiben.