Letzte Veranstaltung der Anti-Rassismus-Wochen: Nach dem Friedensgebet in St. Marien unter dem biblischen Leitwort "Der Fremde soll dir wie ein Einheimischer gelten" mit Pfarrer Erich Loks, ehrenamtlichen Helfern und syrischen Asylbewerbern muslimischen Glaubens. Foto: Enssle Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktionsbündnis zieht Bilanz zu UN-Anti-Rassismus-Wochen

Donaueschingen. Zufrieden und ermutigt blickt das Donaueschingen Aktionsbündnis gegen Rassismus auf die vergangenen zwei Wochen zurück. Mit unterschiedlich ausgerichteten Aktivitäten hatten die Verantwortlichen vom "Treff der Kulturen", dem "Arbeitskreis Asyl", den "Anstößen", dem Lions Club, dem Guckloch-Kino und den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden das Augenmerk auf den im Umgang mit Migranten täglich feststellbaren Rassismus gelenkt.

"Dank einer reibungslosen Zusammenarbeit und sehr guten Zuspruchs waren die UN-Wochen ein toller Erfolg für Donaueschingen", bilanzieren für das Aktionsbündnis Stephanie Ambacher und Ralf-Roland Schmidt-Cotta. Nach dem Auftakt in einer Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Erik Pauly hatten die Kirchengemeinden in Gottesdiensten aus dem christlichen Auftrag heraus gegen den Rassismus Stellung bezogen. In ganz anderer Weise, nämlich mit saalerschütternden Pointen über fünf Kulturen hinweg nahm vor 140 Besuchern der Kino-Hit "Monsieur Claude und seine Töchter" aufs Korn, was Rassismus ausmacht: Unbewusste Ängste, Vorurteile und über anstatt miteinander zu reden.

Dieses Zusammenhangs nahm sich in wissenschaftlicher Klarheit der Aachener Psycho- und Gruppenanalytiker Thomas Auchter an. Im voll besetzten Saal des Rathauses eröffnete den Abend der OB-Stellvertreter Johannes Fischer. Von den Gemeinderäten waren anwesend Elisabeth und Michael Blaurock, Annie Bronner und Uwe Kaminski. Auchters Vortrag "Das Fremde zwischen Angst und Faszination" bot eine Fülle von Erkenntnissen, für die in vielen Fällen Sigmund Freud Pate stand. Zentral: "Wir hassen das, was wir wenig kennen und verstehen." Wichtig für eine positive Einstellung gegenüber Fremdem seien sowohl frühkindliche Geborgenheit und die Entstehung eines gesunden Selbstbewusstseins als auch in der Pubertät von der älteren Generation vorgelebte Offenheit und Neugierde. Moderiert von Elmar Enssle zeigte die Diskussion im Anschluss, wie sehr das Thema die Donaueschinger bewegt. "Im ›Arbeitskreis Asyl‹, dem ›Treff der Kulturen‹ und bei jedem vor der Haustüre gibt es vielfache Gelegenheit", ermutigen die Sprecher des Aktionsbündnisses, "den Worten Taten folgen zu lassen".