Geburtstag: Mit 92 ist Seniorin Erna noch närrisch, wenn auch nicht auf der Gass

Donaueschingen (jak). Die Fasnet ist Erna Schlatter seit jeher sehr wichtig. Selbst als die Kinder noch klein waren, ließ sie sich nicht davon abhalten, als Gretle beim Umzug mitzulaufen. Schließlich kann der Nachwuchs im Chaisen-Wagen nicht früh genug seine ersten närrischen Erfahrungen sammeln. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Kinder beim Frohsinn äußerst aktiv sind. Tochter Brigitte wurde 2002 als erste Frau in der Frohsinn-Vereinsgeschichte in ein Vorstandsamt gewählt. Und Sohn Michael ist seit 2013 der Oberhansel. Selbst das Enkelkind reist zur Fasnet stets extra aus München an. Und Erna Schlatters verstorbenen Mann Rudi kennt unter den Narren sowieso jeder. Schließlich ist er nicht nur der geistige Vater und väterliche Freund der Hans Heini Ritter, sondern war auch Kenner und Repräsentant des schwäbisch-alemannischen Fasnet-Brauchtums. Kennengelernt hatten sich Erna und Rudi übrigens ebenfalls auf der Fasnet.

Mittlerweile kann Erna Schlatter nicht mehr so oft auf die Fasnet. Doch einmal im Jahr wird ihr Daheim in Allmendshofen zum Zentrum der Narretei und alles, was Rang und Namen hat, kommt in ihr Geburtshaus. Wenn das Narrengericht in Allmendshofen tagt, wird bei den Schlatters noch eine traditionelle Hausfasnet gefeiert. Die Angeklagten bereiten sich hier auf ihren Prozess vor. Und auch das Präsidium der Schwarzwälder Narrenvereinigung ist vertreten, der Frohsinn sowieso und die Hans Heini dürfen auch nicht fehlen. Dann sitzt Erna Schlatter im Wohnzimmer und ist ganz in ihrem Element, schließlich kennt sie die meisten von früher. Und wer neu ist, den lernt sie einfach kennen. Die Leidenschaft für die Fasnet verbindet einfach alle.

Auch heute wird Erna Schlatter sicher den einen oder anderen närrischen Gruß erhalten, denn sie feiert ihren 92. Geburtstag. In diesem Sinne ein dreifaches Narro auf das Geburtstagskind.