Musikalisch bereichert die Capella Musicale den Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Johann. Foto: BombardiBombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahlreiche christliche Feiern in evangelischer Gemeinde und den katholischen Seelsorgeeinheiten über Weihnachten

Von Rainer Bombardi und Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Donaueschingen. In den katholischen und evangelischen Kirchen der Stadt fanden über Weihnachten zahlreiche Gottesdienste statt. Jeder von ihnen war anders gestaltet.

In der voll besetzten Stadtkirche St. Johann hob Pfarrer Erich Loks die Bedeutung des Weihnachtsfestes als Hoffnungsträger in der christlichen Welt hervor. Es ist die Botschaft von Frieden, Barmherzigkeit, Zuversicht und Menschlichkeit, die von der Geburt Jesu ausgehen, sagte Loks. Bereits am Morgen stand in den Nachrichtensendungen die Botschaft des Papstes zum Weihnachtsfest an der Spitze der Meldungen, wies er auf die Bedeutung hin.

Loks erinnerte an die zahlreichen Brandherde auf der Welt und nannte die Lösung der Konflikte in der Ukraine und Syrien als Beispiele. in Syrien befinde sich die halbe Bevölkerung auf der Flucht, er appellierte daran, den Geist von Weihnachten zu bewahren. Diakon Herbert Bintert verkündete das Evangelium.

Ein symbolisches Zeichen des friedlichen Zusammenlebens aller Generationen setzte Loks während der Eucharistie als er vor der Kommunion alle Kinder dazu einlud, sich gemeinsam um den Altar zu positionieren.

Musikalisch stärkten die Capella Musicale und die Frauenschola unter der Leitung von Kantor und Organist Andreas Rütschlin mit ihren Chören aus dem Weihnachtsoratorium von Camile Saint-Saens und der Rhapsodie Nr. 2 in D-Dur die Festtagsherrlichkeit, die im gemeinsam gesungenen Weihnachtsklassiker "Oh du Fröhliche" gipfelte.

Auch in den anderen Gottesdiensten, Christmetten und Eucharistiefeiern war der Kirchenbesuch überdurchschnittlich. Auch in der Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit Wolterdingen und Junge Donau, die ab Neujahr mit der Seelsorgeeinheit Heilige Dreifaltigkeit fusionieren, bot sich das selbe Bild – der Bann des Weihnachtsfestes ist ungebrochen, die Aura einzigartig.

Ein besonderes Merkmal der Weihnachtsfeierlichkeiten bietet auch die Kirchenmusik, die mit speziell ausgewählten Gesängen, Messen und Chören gefällt. Steigender Beleibtheit erfreut sich zudem die musikalische Einstimmung durch Organist Andreas Rütschlin vor den Christmetten an Heiligabend. Gestern war es der Männergesangverein aus Allmendshofen, der die Eucharistiefeier am Stephanstag um einen kirchenmusikalischen Beitrag erweiterte.

In sechs Gottesdiensten erlebten die zahlreichen Besucher in der evangelischen Christuskirche auf ganz unterschiedliche Weise die Weihnachtsbotschaft, kindgemäß, klassisch, besinnlich, mit üppiger Kirchenmusik und schließlich ganz "anders". Viele Möglichkeiten, an einem Weihnachtsgottesdienst nach den persönlichen Vorstellungen und familiären Gegebenheit teilzunehmen.

Gut angenommen wurde das neue Format "Kleine Kinderweihnacht" an Heiligabend um 14 Uhr. Für die jungen Familien mit Kindern bis zu sieben Jahren entfalteten die Konfirmanden ganz kindgemäß mit einem eingängigen Sprechspiel zur Weihnachtsgeschichte "Das Wunder dieser Nacht", wie Gemeindediakon Joachim Grössel formulierte.

"Kommt alle mit nach Bethlehem. Gott will uns Leben schenken", sang der Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Isolde Gühna in der "Großen Kinderweihnacht" für Kinder ab sieben Jahre. Vor vollem Haus entfalteten die jungen Sänger mit einem Singspiel zur Weihnacht rund um das Gemeindelied "Hört der Engel frohe Lieder" das Geschehen in Bethlehem. Als Geschenk gab es für alle Besucher schöne Holzsterne.

Festliche Orgelmusik und die alten vertrauten biblischen Texte und Lieder bestimmten die Gestaltung der sehr gut besuchten Christvesper. Dabei zog Pfarrerin Dagmar Kreider Parallelen von der Herbergssuche in Bethlehem zu den Menschen, die heute bei uns Asyl suchen und wünschte, "dass uns die Geburt Christi berühren kann in dieser Heiligen Nacht".

Zu diesem Thema war auch die mitternächtliche Christmette gestaltet mit biblischen Texten und dem Auftritt des "Weihnachtschores".

Der Festgottesdienst am ersten Weihnachtstag war von verschiedenen weihnachtlichen Chorsätzen von der Kantorei geprägt, letztmalig unter der Leitung von Vera Klaiber, die in diesem Jahr Kantorin Antje Schweizer vertreten hat. Zum Besuch der Hirten beim Kind im Stall sagte Pfarrerin Kreider: "Wenn wir dieses Kind sehen, wird unsere Hoffnung auf Frieden gestärkt", denn "Friede ist da, wo Menschen dem Frieden Raum geben".

Die geschätzte Tradition des "ganz anderen Weihnachtsgottesdienstes" am zweiten Feiertag wurde, diesmal mit einer Lesung, auch in diesem Jahr fortgesetzt. Dabei besorgte die Gemeindeband Sacro Services die andere Kirchenmusik.