Auszeichnung für Teilnahme an Aktion Gütesiegel soll zum Sanieren animieren

Donaueschingen (gvo). Wer heute ein Haus bauen lässt, schaut nicht nur auf die Optik und das Budget, sondern denkt auch an die Folgekosten. Ein sehr niedriger Energieverbrauch steht daher bei den Häuslebauern auf der Wunschliste ganz oben. Das war vor Jahrzehnten bei günstigen Gas- und Ölpreisen kein Thema.

Die hohen Energiepreise und die Diskussionen um Klimaschutz haben aber für ein Umdenken gesorgt. Viele Hausbesitzer haben über Sanierungen ihre älteren Gebäude an die aktuellen Energiestandards angepasst. "Es könnten aber noch viel mehr sein", sagt der Umweltberater Gerhard Bronner, der über das städtische Umweltbüro kaum eine Initiative auslässt, um die Baaremer noch mehr zum Energiesparen zu bewegen.

Weit über 100 Objekte könnenPlakette erhalten"

Der Eisblock im isolierten und nicht isolierten Blockhaus, die Aktion Mein Haus hat Zukunft und zum Jahresbeginn der Start der Kampagne Klimahaus Baden-Württemberg. Kommenden Montag wird in Donaueschingen nun das erste sogenannte Klimahaus mit einer entsprechenden Plakette mit Hausnummer ausgezeichnet. Es soll als Vorbild und Anreiz dienen.

Das Haus am Zelterweg 3 gehört Gabriele Rottenecker. Erbaut wurde das Haus 1967. Die Wohnfläche beträgt 195 Quadratmeter. Die Sanierung erfolgte vor fünf Jahren. Dabei wurden die Fenster ausgetauscht, eine Fassadendämmung angebracht. Auch der Dachboden wurde gedämmt, eine Solaranlage aufs Dach gepflanzt und eine Holzpellet-Heizung installiert.

"Weit über hundert Häuser", so ist sich Gerhard Bronner sicher, "könnten die Auszeichnung auch erhalten, weil sie entsprechend saniert wurden." Allerdings sei das Echo bislang bescheiden. Dabei sollte die vom Land unterstützte Aktion der Klimaschutz- und Energieagentur Karlsruhe über die Verteilung der Hausnummernplaketten weitere Besitzer von Altbauten zum Sanieren animieren. Per Fingerdruck auf die Haustürklingel könnten Passanten, so die Grundidee der Aktion, dann Erfahrungen und Details zur Haussanierung aus erster Hand bei den Hausbesitzern einholen.

"Sanierungsquotemüsste mindestensdoppelt so hoch sein"

Um das Siegel zu erhalten, können Hausbesitzer beim Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbands Donaueschingen einen Antrag stellen. Für die Bürger ist das Siegel kostenlos.

Als Grundlage dienen die Standards der KfW-Effizienzhäuser. Mit einem einfachen Fragebogen werden die Daten des Gebäudes erfasst und dann geprüft, ob das Gebäude ein Klimahaus ist.

"Die jährliche energetische Sanierungsquote liegt derzeit bei etwa einem Prozent. Um unsere langfristigen Klimaziele zu erreichen, muss dieser Anteil aber mindestens doppelt so hoch sein", sagt Bronner. Neben finanziellen Hemmnissen hielten Informationsdefizite und Unsicherheiten gegenüber Sanierungsvorhaben die Bürger von sinnvollen Sanierungsmaßnahmen ab. Hier setzt die Aktion mit Aufklärung an.