Der Riedseeautomat bringt gut Geld und druckt fleißig Parkscheine. Donaueschingen macht "Miese", im Parkschwimmbad wartet man auf Besucher. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Niedrige Temperaturen halten potenzielle Badegäste vom Schwimmbadbesuch ab / Vereinzelte Wassersportler

Von Florian Hahnel

Donaueschingen/Hüfingen/Bräunlingen. "Wenn man am Abend sechs Euro in der Kasse hat, gibt das schon zu denken." Als Schwimm-Meister in Donaueschingen geht Klaus Götte in sich. Für das donaustädtische Parkschwimmbad zeichnet sich eine katastrophale Saison ab. Der quasi nicht vorhandene Sommer lässt die "Wasserratten" zuhause bleiben, Götte und sein Kollege Pérré Rémy können "Däumchen drehen" – abgesehen von den diversen anderen Pflichten, die auf Schwimm-Meister zukommen, Stichwort: Technik.

Leere im großen Freibad, und auch an Kirnberg- und Riedsee sind die Ufer meist frei. Letzteren nehmen immerhin noch die treuen Wassersportler in Beschlag, für Windsurfer und Kiter sind die Temperaturen aufgrund ihrer Neoprenbekleidung bekanntlich sekundär – Hauptsache, es gibt Wind.

Die "Betreiber" von Naturschwimmbädern blicken weniger sorgenvoll in den wolkenreichen Sommerhimmel, sie haben eben im für sie besten Fall gar keine Unkosten. Bei schlechterem Wetter schickt die Stadt Bräunlingen beispielsweise keinen Parkplatzkassierer an den "wärmsten Badesee von Schwarzwald und Baar", der große Hüfinger Riedsee ist durch den Parkscheinautomaten und fleißige Kontrolleure ohnehin zur "Münzprägeanstalt" geworden.

Ein Schwimmbad ist für eine größere Stadt ein Muss, fast überall werden damit aber rote Zahlen geschrieben. In Donaueschingen ist es nicht anders, diesmal jedoch zeichnet sich für das Baarzentrum eine extrem schlechte Abrechnung ab. Götte und Pérré sind fest angestellt und arbeiten Vollzeit, die Heizenergie für das Wasser fällt immer an, gleich, ob sich Petrus daran beteiligt oder nicht.

Der Kirnbergsee ist trotz der mageren Temperaturen für Schwimmer noch zu empfehlen – für Schwimmer! Baden macht in ihm keinen Spaß mehr, dazu ist auch das recht flache und nach wie vor leider sehr dunkle Höhengewässer zu kalt. In die Hüfinger und Donaueschinger Riedseen steigt man am besten mit einem Schwimmanzug, sofern man diesen besitzt – für die Ganzkörper-Gummiware fallen ruckzuck 150 Euro an.

Hüfingens Schultes Anton Knapp kann sich in Sachen Sommer zurücklehnen, "sein" Automat ist "gefräßig". Für den im Vergleich immer noch kleinen bregstädtischen See fallen Parkgebühren wie mancherorts am Bodensee an, noch ein Umstand macht das Gewässer profitabel: Zwei Kontrolleure wechseln sich ab, teils fährt man dreimal täglich hinaus. In einem Fall in dieser Saison zog sich ein städtischer Mitarbeiter böse Blicke zu. Auf dem Parkplatz standen ganze fünf Autos – volle Kontrolle musste dennoch sein.

Klaus Götte ist nicht nur Schwimm-Meister, sondern auch Mitglied im Freien Tauchteam Schwarzwald (FTTS); in aller Regel gehen die "Donaueschinger" in Überlingen (Bodensee) ins Wasser. Nun treibt Götte einen zweiten Wassersport, der wasseraffine Mensch hat das Windsurfen entdeckt. Crashkurs auf dem Bodensee, eine kurze Privatunterweisung am Riedsee, schon legt Götte los – erstaunlich gut. "Rutschen" geht schon, in den Gleitwind begab er sich noch nicht. "Ich schenke mir jetzt ein Brett. 140 Liter? Weniger?", überlegt er.