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Ensemble Accademia dell'Arcadia beschert Hörgenuss

Das Ensemble Accademia dell'Arcadia bescherte 140 Konzertbesuchern im Strawinsky-Saal einen Hörgenuss der besonders faszinierenden Art.

Donaueschingen. Hinter dem wesentlich italienisch bestimmten Ensemble stehen die Schweizer Blockflötistin Sabrina Frey als brillante Virtuosin voll musikantischer Leidenschaft, die italienische Sopranistin Monica Piccinini mit ihrer klaren und artikulationsbedachten Stimme sowie sieben in der Kunst historischer Aufführungspraxis ausgewiesene Instrumentalisten.

Das Programm umfasste ausschließlich Werke des deutschen und italienischen Barock für wechselnde Kammerbesetzungen: Werke von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach auf der einen Seite sowie von Antonio Vivaldi, Nicola Porpora und Giuseppe Sammartini auf der anderen.

Hohe Erwartungen waren insbesondere auf Sabrina Frey gerichtet, die sich in den vergangenen gut zehn Jahren einen weitreichenden Ruf als technisch fabelhafte und interpretatorisch außergewöhnlich agile Flötistin erworben hat. Ob nun in einer Suite in a-Moll von Telemann (aus TWV 55) oder einem Concerto in F-Dur von Sammartini: Frey überzeugt und fesselt die Hörer in den teils extrem schnellen Sätzen mit ihrer frappierenden Geläufigkeit, ihren blitzschnellen Atemwechseln oder ihren auch bei Hochgeschwindigkeit eingeflochtenen Verzierungen; bei den ruhigeren Stücken bannt sie einen mit langen Kantilenen, die sei dynamisch kleinteilig auszugestalten vermag, oder bei einem Siciliano, bei dem sie Kraft ohne Schrillheit und wunderschönes Wogen samt raffinierten Schlussverzierungen unter einen Hut bringt.

Monica Piccinini singt den Solopart der rätselhafterweise mit italienischem Text unterlegten weltlichen Bach-Kantate "Er weiß nicht, was Sorge ist" (BWV 209) und Porporas "Or che d'orrido verno" höhensicher, präzis und mit gepflegtem Idiom, nur in den tieferen Sopranlagen fehlt zuweilen etwas Volumen.

Die fünf begleitenden Streicher, Giangiacomo Pinardi mit seiner 13-saitigen Theorbe und Gianluca Capuano am Cembalo aus der Werkstatt von Christian Fuchs sind stilistisch wie technisch ausgezeichnete Partner. Das Publikum zeigt sich zu Recht begeistert.