Prominenz beim gut besuchten Agrartag des BLHV in Aasen (von rechts) Referent Walter Heidl, Präsident des Bayrischen Bauernverbandes, Landrat Sven Hinterseh und Ortsvorsteher Horst Hall. Auf der linken Seite die BLHV-Vertreter Bezirksvorstand Karlheinz Bäurer, Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig und Bezirksvorstand Bernhard Bolkart. Foto: Winkelmamm-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Agrartag der BLHV Bezirksverbände Donaueschingen und Villingen

Donaueschingen-Aasen (ewk). Der Agrartag ist eine geschätzte Veranstaltung. Zum fünften Mal hatten die BLHV Bezirksverbände Donaueschingen und Villingen zu diesem Ereignis in die Donaueschinger Teilorte eingeladen. Diesmal in Aasen.

Dabei ermutigte der Referent, der Präsident des Bayrischen Bauernverbandes Walter Heidl die Vertreter der bäuerlichen Familienbetriebe, ihre Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft gemeinsam und mit Nachdruck zu vertreten. Bereits in der Begrüßung der rund 200 Besucher, Betriebsleiter der bäuerlichen Familienbetriebe in der Region, Prominenz aus Politik und Kommunalpolitik, der Donaueschinger Oberbürgermeister Erik Pauly, Vertreter der Landwirtschaftsämter und BLHV Hauptgeschäftsführer Benjamin Fiebig, hatte der BLHV-Kreisvorsitzende Karlheinz Bäurer aktuelle Problemstellungen in der Landwirtschaft angerissen: Die Diskussion um eine Verschärfung der Düngeverordnung, die Biberschäden, Umbruchverbote im Rahmen des Naturschutz-Großprojektes.

Bäurer beklagte mangelndes Wissen in der Gesellschaft und Halbwahrheiten um die Belange der Landwirtschaft, die zuverlässig für die Ernährung der Menschen sorgt und einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor darstellt.

Bauernvertreter Heidl ermutigte die Landwirte ihre "Stärken gegenüber Gesellschaft und Politik herauszuarbeiten". Er sprach dazu den Erhalt der Kulturfläche und die Win-Win-Situation im Bereich nachwachsender Rohstoffe an.

Kritisiert wurden Positionierungen und Äußerungen Grüner Politiker, Nichtregierungsorganisationen, wie Naturschutzverbände, aber auch von Medien zum Umwelt- und Verbraucherschutz. Hier gelte es, die Bevölkerung so zu informieren, dass sie dafür nicht anfällig werde. Schließlich gebe es in Deutschland keinen Pflanzenschutz per Flugzeug. Die Initiative Tierwohl dürfe nicht zum Nachteil der Bauern ausgehen und gegen ideologische Diskussionen solle man sich aktiv wehren. Ganz dringlich rät Heidl den Landwirten, sich gezielt in politische Entscheidungsprozesse einschalten wie Mindestlohn, die Umsetzung von FFH Schutzgebieten, die Gestaltung von Biodiversität, die Diskussion um Flächenverbrauch und den Erhalt landwirtschaftlicher Nutzflächen.

In der TTIP-Diskussion fordert der Bauernverbandsvertreter eindeutig, in den Verhandlungen "unsere Standards für den gesamten Erzeugungsprozess durchzusetzen" sowie einen "unverrückbaren" Verbraucherschutz. Auch die Einrichtung von Schiedsgerichten sehe man hier anders.