GUB stellt Antrag auf faires Beschaffungswesen der Verwaltung / Auslöser sind Bedenken im Residenzbereich

Donaueschingen. GUB-Stadträtin Claudia Weishaar hat in Zusammenhang mit der Verlegung der Pflastersteine im Residenzviertel und der kritischen Hinterfragung von Bürgern, die Steine unter fairen Bedingungen, also unter Verzicht auf ausbeuterische Kinderarbeit einzukaufen, einen Antrag an die Stadtverwaltung formuliert.

Generell müsse ihrer Meinung nach das Beschaffungswesen der Stadt im Hinblick auf eine weltweit gerechte Entwicklung auf den Prüfstand. So sollte bei der Beschaffung von Materialien für die Stadtverwaltung deshalb das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit ebenfalls beachtet werden.

Hintergrund: Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) hat im April 2010 einen Bericht über die Situation der Kinderarbeiter vorgelegt. Danach arbeiten in der Altersgruppe zwischen fünf und 17 Jahren 306 Millionen Kinder. 215 Millionen dieser Kinder sind Kinderarbeiter. Diese arbeiten regelmäßig mehrere Stunden. Unter ihnen sind 115 Millionen in gefährlicher Arbeit. Jährlich sterben etwa 22 000 Kinder und Jugendliche bei Arbeitsunfällen.

Vor einer Materialbestellung sollte beim Hersteller oder Verkäufer nachgefragt werden, ob diese eine zielführende Maßnahme zum Ausstieg der ausbeuterischen Kinderarbeit eingeleitet haben, so die Stadträtin. Damit würde die Stadt einem Beschluss des Landtags von 2008 – wie Hüfingen bereits auch – folgen.