Lars Patrick Berg hat die Afd-Fraktion im Landtag verlassen. Foto: Eich

Abgeordneter: "In der AfD ist für Antisemitismus kein Plat. Ich bin wertkonservativ".

Schwarzwald-Baar-Kreis - Der Afd-Landtagsabgeordnete Lars Patrick Berg, der den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen vertritt, hat die Afd-Fraktion verlassen.

Als Grund nannte Berg: "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit dem Stigma Antisemitismus als Partei und einzelne Abgeordnete keinen Erfolg haben."

Berg, Jahrgang 1966, hatte für den Ausschluss des mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontierten Afd- Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon gestimmt. "Ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, einen klaren Schnitt zu machen und zu zeigen, dass in der AfD für Antisemitismus kein Platz ist", erklärte der PR-Berater und ehemalige Pressesprecher der Afd im Europaparlament. Mit Berg vollzogen am Dienstag zwölf weitere Afd-Landtagsabgeordnete den Schritt.

Unklar ist noch, ob sie nun selbst eine Fraktion bilden können. Das sei ein Präzedenzfall. Nur noch zehn Landtagsabgeordnete bleiben in der bisherigen Fraktion der rechtspopulistischen Partei im Landtag. "Ich rechne damit, dass noch der ein oder andere aus der Fraktion austritt", erklärte Berg. Der Afd-Bundesvorstand unterstützt offenbar Landeschef Jörg Meuthen, der ebenfalls die Fraktion verlassen hat.

Als Vertreter der AfD im Landtag von Baden-Württemberg werde nur die Gruppe um Meuthen anerkannt, heißt es in einer Erklärung. "Ich sehe mich als wertkonservativen Politiker und bin sehr optimistisch, dass die Personen, die für den Ausschluss gestimmt haben, konsequent konservative Politik machen", sagte Lars Patrick Berg auf Anfrage.