Lehrerin Beate Moser bricht demnächst nach Südkorea auf. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Momentan sieht es zu Hause eher nach Camping aus / Wohnungseinrichtung schon auf dem Weg

Von Wilfried Strohmeier

Donaueschingen. Vergangene Woche hat Beate Moser am Fürstenberg-Gymnasium noch die Projektwoche koordiniert. Ab September unterrichtet sie nicht mehr in Donaueschingen, sondern in Südkorea, an einer deutschen Schule in Seoul.

Sie wollte zusammen mit ihrer Lebensgefährtin schon immer Reisen und Beruf verbinden und so hatten sie sich seit langem für den Auslandsschuldienst beworben. Jedoch wurden sie erst drei Jahre gesperrt, mit der Begründung, dass sie im ländlichen Raum als Lehrer unverzichtbar seien. Dies hat sich dann im vergangenen Jahr geändert.

Also stellte man die eigenen Profile in die zentrale Datenbank, auf die deutsche Schulen aus dem Ausland zugreifen, wenn sie Lehrer suchen. Es kamen Angebote, beispielsweise aus Kairo, doch dies lehnten die beiden Lehrerinnen ab. Wunschziel wäre das australische Sydney gewesen, doch dort fanden sie nichts. Erklärte Eigenschaft des neuen Domizils war: Es sollte möglichst keinen Winter haben. Schließlich kam das Angebot aus Seoul, es gab am 30. Dezember 2013 das Bewerbungsgespräch in Heidelberg und am 15. Januar kam die Zusage. Jetzt gibt es zwar in Seoul doch einen Winter, aber dieser sei weitaus kürzer als der auf der Baar, so Beate Moser und: Es gebe lange Frühjahrs- und Herbstperioden.

An der deutschen Schule in Korea werden vor allem Kinder aus Deutschland, der Schweiz und Österreich unterrichtet, aber auch aus dem Land selbst. An dieser Schule kann das internationale Abitur abgelegt werden, das heißt, die Schüler werden ab der achten Klasse in Englisch unterrichtet. Für die beiden Lehrerinnen, die die Fächer Französisch, Deutsch, Ethik, Englisch, Geschichte und Gemeinschaftskunde unterrichten können, ist dies kein Problem, da sie eine entsprechende Zusatzausbildung haben. Denn hinzu kommen an der Schule auch Kinder, bei denen zwar ein Elternteil Deutscher ist, zu Hause aber hauptsächlich eine Fremdsprache gesprochen wird. Diese müssen in der Schrift unterrichtet werden.

Beate Moser merkt man an, dass sie sich auf die neue Aufgabe freut. In einem ersten Schritt geht es jetzt für drei Jahre ins Ausland, eventuell werden nochmals drei draufgesattelt. Hier in Deutschland müssen sie dafür einiges aufgeben. Vor allem wird noch ein neues Zuhause für die Katze gesucht. Die Koffer sind so gut wie gepackt, es fehlen lediglich noch viele Schulbücher, was jedoch noch schwierig werden könnte. Denn: Es dürfen nur 30 Kilogramm Gepäck mitgenommen werden.

Der Container mit der Wohnungseinrichtung, die nach Seoul mitgeht, ist bereits seit drei Wochen unterwegs. Zu Hause sieht es daher mittlerweile eher nach Camping als nach Wohnen aus, erzählt Beate Moser. Ein Teil der Möbel wurde verkauft, ein Teil der Belletristik-Bücher verschenkt und gespendet. Beate Moser musste für ihre Auswanderung auf Zeit nach Südkorea an Vieles denken, zum Beispiel eine andere Haftpflichtversicherung abschließen und einiges mehr. Doch es ist so gut wie alles erledigt, jetzt kann es los gehen.