Archivfoto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bahnhof bleibt von außen eher trist

Von Madlen Falke

Diese Neuigkeiten von der Deutschen Bahn werden der Stadt Donaueschingen nicht gefallen.

Donaueschingen. Zum einen hinkt die Bahn in Sachen barrierefreie Sanierung des Donaueschinger Bahnhofs zeitlich wieder etwas hinterher, sodass es nun, so Bahnsprecher Werner Graf, sicher 2018 wird, bis das 8,2-Millionen- Euro-Projekt fertig wird. Die andere schlechte Nachricht: Momentan seien keinerlei finanzielle Mittel für einen Anstrich der Fassade verfügbar. Derzeit gibt der Bahnhof von außen ein eher armseliges Bild ab (Foto oben).

"Ja, es stimmt. In absehbarer Zeit ist es nicht möglich, dass der Donaueschinger Bahnhof neben der inneren Aufwertung auch außen aufgehübscht wird", erklärt der Bahnsprecher auf Anfrage.

Innen hui – außen pfui. Die Stadtoberhäupter Erik Pauly und Bernhard Kaiser sowie einige Gemeinderäte waren entsetzt, als ihnen diese Nachricht bereits im März vergangenen Jahres von einer Bahnmitarbeiterin bei einem Vor-Ort-Termin aufgetischt wurde. Diese ruderte dann halbwegs zurück und versprach, nach energischen Worten Kaisers, dieses zumindest überprüfen zu lassen. Aktuell sei man bei der Bahn zwar weiterhin bemüht, eine Lösung zu finden, denn auch sie finde es nicht schön, dass es eine deutliche Diskrepanz zwischen dem modernen Innenbereich und dem grauen, stellenweise schon mit abgeplatztem Putz, unschönen Außenbereich gebe.

Gerade als Eingangstor zur Stadt sei dies natürlich aus Sicht der Stadt unbefriedigend, pflichtete der Bahnsprecher aus Stuttgart bei. "Doch im Moment haben wir niemanden, der das bezahlt", gibt dieser im gleichen Atemzug unumwunden zu. Dabei hatte der Gemeinderat im Anschluss an den damaligen Vor-Ort-Termin im März den Beschluss um jene Ziffer ergänzt, die den Fassadenanstrich einfordern sollte.

Aktuell sind Handwerker dabei, den geplanten Backshop zu installieren. Die Shop-in-Shop-Lösung mit Bahnhofsbuchhandlung und integriertem Reisezentrum wurde bereits umgesetzt und lässt den Eindruck von Modernität erkennen. Welche Bäckerei den Backshop betreibe, wollte der Bahnsprecher noch nicht verkünden. Es gebe einen ernsthaften Interessenten und Gespräche. Im April soll schließlich Eröffnung sein.

In Sachen Sanierung der Bahnsteige zu einem barrierefreien Bahnhof, sollen die Arbeiten im Spätherbst beginnen. Dann erhalten alle Bahnsteige Aufzüge, sodass mobilitätseingeschränkte Menschen ohne Probleme zu den Zügen kommen. Momentan werden gehbehinderte Menschen vor geplanten Bahnfahrten hier vor allein nicht zu bewältigende Herausforderungen gestellt – nicht nur an den Treppenaufgängen, sondern auch am Bahnsteig direkt. Denn diese sind für einen barrierefreien Zutritt in die Züge derzeit noch deutlich zu niedrig. Doch auch hier wird es in Zukunft einfacher. Die Bahnsteige werden um 50 Zentimeter erhöht. Des Weiteren wird auch das in die Jahre gekommene Mobiliar an den Bahnsteigen modernisiert. Neue Windschutz-Nischen mit Sitzgelegenheiten sollen die alten ersetzen.

So könnte natürlich leicht der Eindruck entstehen, dass die Bahn in Donaueschingen optisch nur halbe Sachen macht. Der Innenbereich wird modernisiert und schön gestaltet, an den Bahnsteigen werden moderne Sitzgelegenheiten ebenfalls für ein ansprechenderes Bild sorgen. "Im Fokus steht der barrierefreie Ausbau. Nicht die Schönheit. Die Mittel sind deshalb auch alle an den barrierefreien Ausbau gebunden", erklärt der Bahnsprecher. Für die Stadt ist das letztlich nicht befriedigend, zumal sie sich finanziell stark beteiligen muss – mit 1,9 Millionen Euro.