Die Ausbaustrecke der Bundesstraße beträgt 4,2 Kilometer, hinzu kommen nochmals 1,6 Kilometer Straße in den Anschlussbereichen. Foto: Maier

Straßenbau: Weg zur Biogasanlage wird überarbeitet. Eigentümerinfo im Hüfinger Bahnhofsaal.

Donaueschingen / Hüfingen - Der Straßenausbau der Bundesstraße 27 zwischen Donaueschingen und Hüfingen ist derzeit durch die Verlegung der Gasleitung entlang der Straße zu erahnen.

Doch in den Büros des Regierungspräsidiums laufen die Planungen auf Hochtouren. Auf dem Papier ist der Ausbau quasi schon fertig, die Ausschreibungen für die Bauabschnitte sollen nach und nach rausgehen.

Eine Baustelle gibt es allerdings doch noch, wie bei der Grundstückseigentümer-Versammlung am Montagabend im Hüfinger Bahnhofssaal offenbart wurde: Über die endgültige Umsetzung des geplanten Wirtschaftswegs zur Biogasanlage herrscht noch keine Einigkeit. "Hier haben wir nach internen Beratungen beschlossen, das Planänderungsverfahren im Herbst noch einmal zu prüfen", sagte Projektleiter Hartmut Trenz.

Bis dahin werde sich das Regierungspräsidium allerdings bedeckt halten, welche Alternativen es geben könnte. "Grundsätzlich ist es aber positiv, dass darüber noch einmal diskutiert wird." Denn rein rechtlich würde das abgeschlossene Planfestellungsverfahren ermöglichen, die angedachte Lösung einfach umzusetzen. "Da wir aber festgestellt haben, dass offensichtlich alle Betroffenen ein Problem damit haben, wie der Wirtschaftsweg verlaufen soll, bestehen wir nicht darauf", sagte Heidi Götz, stellvertretende Abteilungspräsidentin des Straßenbauamts.

Die Ausbaustrecke der Bundesstraße beträgt 4,2 Kilometer, hinzu kommen nochmals 1,6 Kilometer Straße in den Anschlussbereichen. Auf dieser Strecke sind, wie zum Beispiel am Allmendshofener Zubringer, verschiedene Brücken geplant und als Vorgabe des Gesetzgebers diverse Wirtschaftswege, um die landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Bundesstraße fern zu halten.

"Diese Vorgabe haben wir vom Bund grundsätzlich beim Bau, oder Ausbau von Bundesstraßen", sagt Heidi Götz. Diese Vorgabe wiederum bedeute aber nicht, dass die landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht auf der Bundesstraße fahren dürfen. "Das wiederum wird durch das Straßenverkehrsrecht geregelt und da haben wir keinen Einfluss."

Die anwesenden Grundstückseigentümer hatten mit dieser Erklärung so ihre Schwierigkeiten. Im Klartext heißen beide Vorgaben in Kombination: Der Landwirt darf, wenn es das Straßenverkehrsamt so entscheidet, auf der Bundesstraße fahren.

Der Bund allerdings ist bemüht, Wirtschaftswege zu bauen, um den Landwirten eine sicherere Route von A nach B zu bieten. Ob der Landwirt mit seinem Traktor nun die schnell befahrenen Bundesstraße nutzt oder den vermeintlich sichereren Wirtschaftsweg, bleibt ihm selbst überlassen.

Dass das Bauvorhaben nach wie vor ein umstrittenes Projekt ist, war im Bahnhofssaal deutlich geworden. Dabei fiel es dem einen oder anderen Zuhörer schwer, zu unterscheiden, was denn nun längst beschlossene Sache ist und worüber überhaupt noch diskutiert werden kann. Der eigentliche Anlass der Veranstaltung war die Information über den Ablauf der Grundstücksverkäufe. Ann-Christin Kanhäuser von der Außenstelle des Regierungspräsidiums in Donaueschingen erläuterte den Anwesenden, welche Schritte von heute an, bis zum Verkauf deren Grundstücke auf die Eigentümer zukomme.

Aktuell werden von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Gutachten über die vom Straßenausbau betroffenen Grundstücke erstellt. "Wenn diese Werteinschätzungen vorliegen, werden wir Ihnen Angebote vorlegen", sagte Kanhäuser. Dabei werden sowohl der Grundstückswert berechnet, als auch für landwirtschaftlich genutzte Fläche der Verlust an Einnahmen.

Info: Geplant wird seit 26 Jahren

1990: Erster Vorentwurf für den Entwurfsabschnitt

2003: Entwurfsplanung erhält Sichtvermerk des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

2006: Einleitung des Planfeststellungsverfahrens

2013: Planfeststellungsbeschluss ergeht

2015: Aufstellung der Ausführungsplanung

2016: Aktualisierung der Ausführungsplanung und Bauwerksentwürfe, Beginn der Vorarbeiten zur Verlegung der Gasleitung

2016: Der Beginn der eigentlichen Baumaßnahme am Allemendshofener Zubringer soll im Herbst erfolgen.

Ursprünglich waren elf Bauwerke entlang der Bundesstraße geplant. Wie Projektleiter Hartmut Trenz am Montagabend mitteilte, werden es aber nur zehn. "Die geplante Flutmulde nach dem Allmendshofener Zubringer in Richtung Hüfingen entfällt. Begonnen wird im Herbst voraussichtlicht mit dem Zubringer.