Florian Cramer und Stephanie Gurga interpretieren Kunstlieder. Foto: Faigle Foto: Schwarzwälder-Bote

Lions: Schuhmann-Konzert begeistert

Donaueschingen. Nichts Schöneres gibt es, als einen Kranz von Musik um ein gutes Gedicht zu legen. Zu dieser Überzeugung war Robert Schumann im Jahr 1840 gekommen und komponierte zwei Liederzyklen für Singstimme und Klavier nach Gedichten von Heinrich Heine. Der Tenor Florian Cramer und die Pianistin Stephanie Gurga brachten im Spiegelsaal des Schlosses sowohl Schumanns Liederkreis op. 24 als auch seinen Zyklus "Dichterliebe" zu Gehör

Der Lions-Club hatte zum Benefizkonzert zugunsten der Interessengemeinschaft Multiple Sklerose Erkrankter geladen und hatte ein weiteres Mal Erfolg: Der Spiegelsaal war mit 130 Konzertbesuchern ausverkauft.

Um es vorwegzunehmen: Florian Cramer und Stephanie Gurga haben gemeinsam als Liedinterpreten einen starken Eindruck hinterlassen. Und sie haben deutlich spüren lassen, was für ein Stilgefühl und technisches Können es braucht, um die Schönheit und Eigenart romantischen Liedgutes zu vermitteln.

Florian Cramer verfügt bekanntlich über eine große Reihe stimmlicher Tugenden. Sein Gesang hat Klarheit und Kraft, seine Intonation ist makellos und obwohl er fast ganz ohne Vibrato singt, fehlt es seinem Vortrag weder an Leben noch Intensität oder Emotion. Bewundernswert ist seine Durchhaltekraft und seine ihm eigene tadellose Textverständlichkeit.

Seine Partnerin Stephanie Gurga steht ihm in nichts nach. Schumanns pianistische Anforderungen sind zum Teil enorm. Die Lieder erfahren dennoch eine außerordentlich sensible Gestaltung. Wenn es um die Seligkeit des Herzens geht, ist "innigste Empfindung" gefragt. Im Gegensatz dazu gründet das breite Dahinfließen des Rheins auf massigen Bassoktaven. Das Publikum applaudiert beiden begeistert.