Alle Meisterschaften gewonnen und nun auch Inhaber eines "ewigen" Rekords im donaustädtischen Gewichtheberverein (GVD): Peter Simon wächst als Master über sich hinaus, Torsten Böttcher (sportlicher Leiter), Georg Dury (Vorsitzender) und Beisitzer Josef Albert (von links) sind guter Dinge. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Mannschaft des Gewichthebervereins Donaueschingen blickt optimistisch in die unmittelbare Zukunft

Von Florian Hahnel

Donaueschingen. Im donaustädtischen Gewichtheberverein (GVD) hellt es sich deutlich auf. Für die Mannschaft rückt die Oberliga in die Blickwinkel, "Master" Peter Simon bringt sich mit einer kaum zu glaubenden Serie in die Vereinsannalen ein.

Die Berg– und Talfahrt der stärksten Männer Donaueschingens geht definitiv zu Ende, sportlich schimmert’s wieder rosarot.

Der Aufstieg in die Oberliga ist angepeilt, in dieser Klasse beginnt quasi der Leistungssport. "In der Oberliga ist alles professioneller und kultivierter, dort geht unter anderem der Bundesliga–Nachwuchs an die Hantel", weiß Torsten Böttcher als sportlicher Leiter des Gewichthebervereins Donaueschingen.

Die blauweißen Heber aus der "Stadtmühle" warten mit gleich vier Landesmeistern auf, darüber freute man sich im Zuge der nun abgehaltenen Hauptversammlung vernehmbar.

Böttcher, Peter Simon, Phillip Mayer und Sergej Sadoja haben es auf den obersten Podestplatz geschafft und ließen die Konkurrenz hinter sich. Mit dem 23-jährigen Freiburger Phillip Wehrle kommt in Bälde ein Topheber auf die Baar, Torsten Böttcher verhandelt mit einem weiteren Klassemann, die Personalie sei aber noch geheim.

Master Peter Simon ist beileibe kein Unbekannter, nun aber hat der altersresistente Heber sein Meisterwerk geschafft. Im vergangenen Jahr gewann der GVD-Aktive sämtliche Titel seiner Gewichtsklasse – von der Bezirksklasse aufwärts. Sämtliche Titel heißt: Simon ist auch Olympiasieger und Weltmeister der Masters und sorgt damit für einen schlicht sagenhaften Vereinsrekord!

Der im Amt bestätigte GVD-Vorsitzende Georg Dury hatte auch zur Totenehrung aufzurufen, die Versammlung gedachte zwei früheren Spitzenhebern. Hans Schmidt und Viktor Pazovski sind kurz hintereinander verstorben, Schmidt wurde zum bis dato einzigen Sportweltmeister der Donaustadt. 1976 war der ehemalige Mittelgewichtler im irakischen Bagdad nicht zu schlagen und wurde Militärweltmeister, ein Jahr darauf folgte die deutsche Vizemeisterschaft mit einem Zweikampfwert von 312,5 Kilogramm.

Zu Schmidt ist Folgendes aus dem Mund eines früheren Fans des Gewichthebens überliefert, der Mann war übrigens Fußballer: "Ja, die deutsche Mannschaftsmeisterschaft unserer Heber bringt schon Sportklasse nach Donaueschingen. Ja, auch einen älter gewordenen Superschwergewichtler Wassili Alexejew (80 Weltrekorde, 440 Kilogramm im Zweikampf, Anm. d. Red.). Ich will aber Hans Schmidt sehen, den Modellathleten und Supertechniker; für mich der beste Gewichtheber der Welt." Wie Schmidt war auch Viktor Pazovski Teil der ehemaligen ersten Garde der weißblauen Heber, über Pazovski sagt die GVD-Institution Kurt Wegmann: "Viktor war früher ebenfalls Leistungsträger und beeindruckte mich auch durch sein soziales Engagement. Ich bedauere seinen Tod sehr."

Im kommenden Jahr soll das GVD-Sommerfest wieder stattfinden, die zuletzt terminierte Ausgabe fiel einer Wetterkapriole zum Opfer. Das Freiluftbankdrücken ist wieder anzusetzen, unter anderem Bodybuilder haben die Chance, sich mit klassischen Hebern zu messen. Bester 2013 wurde ein Gewichtheber. Alex Vucic "stemmte" liegend 130 Kilogramm.