Der neue Revierleiter wird offiziell im Rathaus begrüßt: Kai Stehle (von links), neuer Leiter Thomas Knörr, Polizeipräsident Gerhard Regele, Jörg Rommelfanger und Ralf Thimm. Foto: Simon

Willkommen für den neuen Revierleiter: Thomas Knörr offiziell im Rathaus begrüßt.

Donaueschingen - "So voll war es noch nie", staunt Ralf Thimm über die Anzahl der Gäste im Sitzungssaal des Donaueschinger Rathauses. Dort eröffnete der Leiter der Direktion Polizeireviere die offizielle Amtseinführung von Thomas Knörr, der seit Oktober die Revierleitung in Donaueschingen übernommen hat.

Der 53-Jährige ist glücklich über seine neue Position und wendet sich direkt an seine 54 Mitarbeiter im örtlichen Revier: "Ich werde oft gefragt, wie lange ich denn hierbleiben würde. Darauf kann ich dann nur antworten, dass ich freiwillig in Donaueschingen bin und ich die Position des Revierleiters als mit die herausragendste sehe." Dann verwies Knörr auf sein Pensionierungsdatum: "Das ist im Juni 2025 – und das will ich in Donaueschingen erleben."

Knörr folgt auf Jörg Rommelfanger nach, der 2017 das Revier verlassen hat. Kommissarisch hatte daraufhin Kai Stehle die Leitung inne.

Knörr betonte, dass die Anforderungen an die Polizei stetig steigen und jeder Mitarbeiter damit konfrontiert sei. "Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut. Deshalb ist es wichtig, sich entsprechend um die Personalsituation zu kümmern. Es soll ein Arbeitsumfeld herrschen, in dem die Zufriedenheit hoch bleibt. Dabei spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wesentliche Rolle." Vielleicht gebe es Optimierungen, die will der neue Revierleiter jedoch gemeinsam absprechen: "Ich halte viel von einer kooperativen Führung."

In Donaueschingen gelte es, das bestehende Netzwerk zu den "Blaulichtpartnern", also Technisches Hilfswerk, Feuerwehr und den Rettungskräften aufrecht zu erhalten und zu fördern. "Wir müssen uns zudem an ständig neue Formen der Kriminalität anpassen", sagte Knörr. Bei aller Spezialisierung dürfe jedoch der Generalist vergessen werden. Der Polizist, der vielfältige Aufgaben erledigen kann. "Als Leiter werde ich mich dafür einsetzen", so Knörr. In der Stadt sei er auf ein gefestigtes Revier getroffen. Daran möchte er anknüpfen und weiter aufbauen.

Polizeipräsident Gerhard Regele gab einen Überblick, über die vor Knörr und dem Revier stehenden Aufgaben: "Hier leben rund 45 000 Bürger auf 324 000 Quadratmetern, etwa der Fläche Münchens. Die Kriminalitätsbelastung ist hier leider überdurchschnittlich." Dennoch seien die Häufigkeitsziffern seit 2017 rückläufig. "Die Aufklärungsquote ist hier mit 70 Prozent extrem gut", so Regele. Er ergänzte: "Ich bin überzeugt, sie meistern die Herausforderung. Sie beweisen jeden Tag aufs Neue, wie wertvoll sie für die Polizei sind."

Donaueschingens Bürgermeister Bernhard Kaiser sprach sich dafür aus, der Polizei seitens der Politik den Rücken zu stärken: "Im Fokus der Öffentlichkeit entsteht eine riesige Erwartungshaltung. Die Polizei soll alles ins Lot bringen, was falsch läuft. Es tut weh, wenn man dann sieht, welche Respektlosigkeit oft vorherrscht." Dem müsse konsequenter entgegengewirkt werden, so Kaiser.

"Justiz und Polizei arbeiten eng miteinander zusammen", erläuterte Birgit Reerink, Direktorin des Amtsgerichts Donaueschingen. Gemeinsam bewahren die Institutionen eines der höchsten Güter: den Rechtsstaat. "Warum das so ein hohes Gut ist, zeigen uns die Flüchtlinge. Sie kommen auch hierher, weil hier keine Selbstjustiz herrscht, nicht das Recht des Einflussreichen zählt. Gemeinsam verhindern wir, das solche Zustände herrschen", so Reerink. Sie sei überzeigt, gemeinsam eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen.

Die Aufgaben

Thomas Knörr, 53, ist seit dem 1. Oktober der neue Leiter des Polizeireviers Donaueschingen. Er übernimmt diese Aufgabe von Polizeihauptkommissar Kai Stehle, der seit dem Weggang von Jörg Rommelfanger im März kommissarisch das Revier an der Lehenstraße leitete. In seiner neuen Funktion als Leiter des Reviers ist er nun für rund 50 Beschäftigte verantwortlich. Das Zuständigkeitsgebiet umfasst die Städte Donaueschingen, Hüfingen, Bräunlingen und Blumberg mit insgesamt 32 Stadt- und Ortsteilen. Mit Blumberg liegt ein Polizeiposten im Zuständigkeitsbereich, der an eine EU-Außengrenze stößt.