Film- und Audiobeiträge und Kommodengespräche mit interessanten Musikerpersönlichkeiten stehen allen offen

Von Gunter Faigle

Donaueschingen. Bei den Donaueschinger Musiktagen präsentiert sich der Südwestrundfunk mit einer eigenen Lounge. Es handelt sich um Aufenthaltsräume, die jedem Interessierten in der Alten Hofbibliothek in der Haldenstraße bei freiem Eintritt offenstehen.

Die Lounge bietet während der Musiktage eine beachtliche Reihe von Angeboten, die das Konzertprogramm ergänzen und sowohl in zeitgeschichtlicher Perspektive als auch ganz aktuell über interessante Facetten der zeitgenössischen Musik informieren, und zwar in Film- und Audiobeiträgen aus den Archiven des SWR wie auch bei kurzen Live-Interviews mit bekannten Musikerpersönlichkeiten.

Festivalcafé: Daneben dient das bewirtete Festivalcafé als Ort, an dem man sich bei ausgewählten Speisen und Getränken entspannen oder mit anderen Menschen treffen kann. Selbst kostenfreies W-Lan wird zur Verfügung gestellt.

Die Filmbeiträge: Sie bieten zu festgelegten Zeiten im Stundentakt und bei einer jeweiligen Dauer zwischen 28 und 58 Minuten dokumentarisches Filmmaterial aus den Jahren zwischen 1993 und 2015. Zu sehen sind Videoproduktionen zur Geschichte der Donaueschinger Musiktage oder Komponistenporträts von Größen wie Pierre Boulez oder Wolfgang Rihm. Darüber hinaus wird gezeigt, wie zum Beispiel der britische Komponist Benedict Mason vor gut zehn Jahren in Donaueschingen gearbeitet hat; es wird thematisiert, was Neue Musik und so genannter Kick und damit Nervenkitzel miteinander zu tun haben, und nicht zuletzt wird auch hier ein Fokus auf Armin Köhler gerichtet, den im vergangenen Jahr verstorbenen Kämpfer für die zeitgenössische Moderne.

Die Audiobeiträge: An verschiedenen Hörstationen lässt sich gezielt und beispielhaft in das Musikschaffen hineinhören, welches in den vergangenen Jahren die zeitgenössische Musikszene geprägt hat. Vertreten ist unter anderem der in Berlin lebende Schweizer Komponist Hanspeter Kyburz, der durch seine mathematisch beschreibbaren Kompositionen bekannt wurde; ferner die Deutsche Isabel Mundry, die immer wieder dafür bewundert wird, dass sie sich praktisch nie wiederholt; aber schließlich auch der Österreicher Bernhard Lang, der sich gerade umgekehrt das philosophisch betrachtete Phänomen der Wiederholung zu einem der Ausgangspunkte für sein kompositorisches Schaffen erwählt hat.

Die Kommodengespräche im Festivalcafé: Hinter einem eher altbackenen Begriff verbirgt sich das Neueste vom Neuen. Die beiden erfahrenen Musikpublizistinnen und Moderatorinnen Barbara Eckle und Lydia Rilling werden in insgesamt zehn viertelstündlichen Interviews Musikerpersönlichkeiten zu ihrem künstlerischen Schaffen befragen. Fünf der Gespräche finden in englischer, die anderen fünf in deutscher Sprache statt. Gesprächspartner sind zum Beispiel der österreichische Komponist und Professor Georg Friedrich Haas, aber auch dessen Landsfrau Olga Neuwirth, die sich hie und da schon das Attribut eines Enfant terrible der Musikszene eingehandelt hat.

Öffnungszeiten des Festivalcafés: Heute Freitag, 11 bis 1 Uhr nachts; Samstag, 9 bis 1 Uhr nachts; Sonntag, 9 bis 20 Uhr.