Willi Hönle Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Trauer: Willi Hönle ist im 75. Lebensjahr verstorben

Donaueschingen (gvo). Mehr soziale Gerechtigkeit war sein Ziel. Nun ist der Vereinsmensch und frühere SPD-Stadtrat Willi Hönle verstorben

Politisch betrachtet war der 1942 in Donaueschingen geborene Hönle einer der letzten echten Vertreter der Arbeiterklasse. Er arbeitete als Betriebsschlosser bei der Bahn bis zur Rente und vertrat als Stadtrat die Interessen des kleinen Mannes durchaus vehement, niemals aber laut.

Politisch war die Heimat Willi Hönles natürlich die SPD, in der er 60 Jahre Mitglied war. Den Ortsverein der Sozieldemokraten führte er, ebenso von 1992 bis 1994 die Fraktion. Von 1999 bis 2007 war er Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Im 1984 kam er erstmals in den Gemeinderat und holte bis zu seinem selbst gewählten Ausscheiden mit dem Erreichen des 65. Geburtstags Ende 2008 bei den Wahlen regelmäßig die meisten Stimmen für die Sozialdemokraten.

Vielfältige Verdienste um Vereinsleben

Dies überrascht wiederum nicht, wenn man auf seine Verdienste im Vereinsleben blickt. Vor rund 50 Jahren etablierte er mit seiner Frau Lydia den Judosport in der Stadt.

Als passionierter Postkartensammler engagierte er sich bei den Briefmarkenfreunden und begeisterte die Donaueschinger mit seinen Vorträgen zu alten Stadtansichten. Im Freundeskreis Vác war Hönle im Vorstand dabei. Er war Mitbegründer des Reparaturcafé, und auch seine über 125 Blutspenden unterstreichen sein vorbildliches Engagement.

Seinen letzten Ehrenposten, jener als Gründungsvorsitzender des Museumsvereins, musste er im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Sein Tod hat nun viele überrascht, zumal Willi Hönle am vergangenen Samstag noch beim Donaueschinger Herbstfest mitfeierte.