Mit Blumen und Sekt danken die Aasener Narren den Burgwirtsleuten Frank und Chiara Schnekenburger für jahrelange gute Bewirtung und Zusammenarbeit. Die traditionsreiche Aasener Gaststätte wird künftig als Hotel-Depandance des Aasener Unternehmens AP+S weiter betrieben. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Wirtsleute hören nach 17 Jahren auf /   Fest für Freunde am 28. Februar geplant

Von Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Die Fasnet zu beerdigen, ist eine närrisch-traurige Sache. In Aasen tat man das wieder ausführlich und aus närrischem Herzen. Aber das war nicht der einzige Abschied nach dem Narrenbaumfällen beim Ausklang in der Burg.

Donaueschingen-Aasen. Auch von diesem traditionellen Gasthaus müssen nicht nur die heimischen Narren Abschied nehmen. Nachdem in den letzten Jahren hier vor wiegend noch Event-Gastronomie stattfand, geht die Liegenschaft jetzt in andere Hände über. Und auch die Guggis, die "knappi zwonzg Aasä", haben mit der Fasnet 2016 wehmütig ade gesagt.

Die Fasnet-Beerdigung war das letzte öffentliche Ereignis in dem bekannten Gasthaus, dass über Generationen von der Familie Schnekenburger betrieben wurde. Frank und Chiara Schnekenburger nehmen mit Altwirtin Erika wehmütig Abschied von der Burg, die Frank Schnekenburger vor 17 Jahren von seinem Vater Kurt Schnekenburger als vierte Wirtegeneration übernahm. Narrenvereinsvorsitzende Hildegard Weißhaar dankte dem Wirtsehepaar für die jahrelange gute Zusammenarbeit und der Narrenchor setzte diesen Dank mit dem eigens getexteten Lied "Eine Ära geht vorbei, aber alles wird neu" um.

Aber es gibt auch Perspektiven für die Zukunft der Aasemer Burg, und dass die Lokalität den Aasenern – wenn auch in verändertem Betrieb – erhalten bleiben wird. Der Aasener Ortsvorsteher und Unternehmer Horst Hall hat das Gebäude erworben und möchte hier Mitarbeiter, Service-Fachleute und Geschäftsbesucher unterbringen und natürlich auch gastronomisch versorgen.

Wie das aussehen wird, ist noch nicht ganz klar, aber vielleicht springt für die Aasener dabei ja auch ein Stammtisch heraus, damit beispielsweise die Herrengruppe SOW – Stammtisch ohne Wirtschaft – nicht mehr heimat- und wirtschaftslos bleiben muss. Veränderungen werde es sicher geben, aber platt machen, so Horst Hall, wolle er das Gebäude an "Schniederli's Berg" und oberhalb des eigenen Elternhauses nicht.

Auch die Guggis nahmen an diesem Abend in der Burg Abschied. Ihnen fehlt der Nachwuchs. Nach 20 Jahren närrisch-fröhlichem Schrägspielen und guter Kameradschaft dirigierte Goli Jürgen Hall am Dienstagabend den Auszugsmarsch aus der Burg.

Frank Schnekenburger dankte sichtlich bewegt den Fasnachtern und allen Aasenern für die langjährige Treue zum Gasthaus Burg und zur Familie Schnekenburger. Für Freundinnen und Freunde und alle, die der Aasener Burg verbunden sind, gibt es am 28. Februar ein "Burg-Fest", das den Abschied etwas leichter machen soll.

Das große Los für den Gewinn des Narrenbaums zog die gebürtige Aasenerin Annette Meser. Wie vor Jahren wurde das gute Stück in der Burg-Gaststube zersägt und der Gewinnerin übergeben.

Anfänglich hatte der Öschberghof Kaufinteresse an der Burg gezeigt, wo seit längerem Hotelmitarbeiter in Fremdenzimmern lebten. Geplant waren ein Abriss und der Bau von 30 Appartement-Wohnungen. Letztlich entschied sich das Hotel-Management trotz schon relativ weit gediehenen Verhandlungen doch für einen anderen Standort in Aasen. Horst Hall sprang daraufhin als neuer Käufer ein. Somit bleibt das alte Gebäude für die Aasener erhalten, worüber man sich im Dorf sehr freut.