Der Sieger des Großen Preis vom Sonntag in Aktion: Der Weltcupreiter Toni Haßmann aus Münster auf Classic Man. Foto: Sigwart

Allein am Samstag 16.500 Besucher. Ohne Anschubhilfe kommt am Sonntag kaum einer vom Parkplatz weg.

Donaueschingen - Das 58. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen hat in den vergangenen vier Tagen Reitturniergeschichte geschrieben: Allein am Samstag erlebten 16.500 Besucher Pferdesport in allen Facetten.

Dabei zeigte sich die Show am Samstagabend als Publikumsmagnet. Auch den Freitag reiht Turnierveranstalter Kaspar Kaspar Funke zu den Bestmarken für die Escon Marketing GmbH ein und mit knapp 9000 Zuschauern bereits zum Auftakt am Donnerstag erwies sich auch das Interesse am Umzug als neue Rekordmarke.

Ein klares Zeichen: Echte Reiter reiten bei jedem Wetter und echte Reitsportfans lassen sich auch von einem durchwachsenen Wochenende nicht beirren: Ob Dressur im Stadion, die Fahrt durch die Brigach mit rasanten Gelände- und Streckenabschnitten, und im Fahrsportviereck oder packende Springprüfungen und nicht zuletzt Polo auf dem fürstlichen Rasen. In der Nacht auf Sonntag hatte Funke deshalb noch gehofft, in diesem Jahr in den fürstlichen Parkanlagen das Turnier auf eine neue Erfolgsspur setzen zu können und damit Turniergeschichte schreiben zu können. Doch mit den insgesamt mehr als 43 000 Besuchern an vier Tagen ist Kaspar Funke mehr als zufrieden. In seiner abschließenden Betrachtung konnte Funke auch den Bodenverhältnissen gute Noten zuschreiben. In den vergangenen drei Jahren habe man seitens der Stadt hier ganze Arbeit geleistet, ideale Voraussetzungen zu schaffen. Auch der Abreiteplatz in einer solchen Größenordnung habe sich bewährt und sei mehr als großzügig angelegt.

Gemessen an diesen Voraussetzungen erübrige es sich, in Donaueschingen einen Sandplatz in künftige Planungen einzubeziehen. Allenfalls werde man eine zusätzliche Plattform zum Bewegen in Betracht ziehen.

Auch am Zeitfenster der Traditionsveranstaltung am dritten Wochenende jeweils im September werde sich nichts ändern.

Für Donaueschingens OB Erik Pauly war das diesjährige Turnier indes eine Premiere.

"Das erste CHI als OB erleben zu dürfen hat mit beeindruckt. Donaueschingen präsentiert sich über diese Veranstaltung und sie ist ein wichtiger Aspekt für die Stadt", zeigte sich Pauly von dem besonderen Flair angetan.

Gerade die Durchfahrt durch Brigach und der Showabend blieben ihm als schöne Momente des Reitturniers in Erinnerung. Ein monetärer Beitrag zur Attraktivitätssteigerung durch eine Erhöhung des Preisgelder seitens der Stadt Donaueschingen stünden für ihn jedoch nicht auf der Agenda.

Einer der Preise, die jedes Jahr besondere Beachtung finden, ist alljährlich der Sonderpreis der Zuschauer für den Sympathieträger des Reitturniers, den in diesem Jahr Carsten Huber, der Geschäftsführer der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH, an Niklas Krieg aus Villingen-Schwenningen übergeben konnte.

Überschattet wird das Sportereignis von dem tragischen Sturz des Vielseitigkeits-Weltmeisters Michael Jung aus Horb am Freitag kurz vor Tunierende und der mit einem Schlüsselbeinbruch aus dem Parcours getragen werden musste. Noch vor einem Jahr war es Jung gewesen, der den Sympathiepreis der Zuschauer erhalten hatte.

Und während die Zuschauer noch die letzten Minuten auf ihren überdachten Rängen im Stadion genossen, hieß es für die meisten Reiter einpacken und mit ihren Trucks in Richtung Heimat starten – für viele von ihnen wie so manchen Besucher aber die ihre Fahrzeuge auf dem aufgeweichten Rasen stehen hatten – nicht ohne an den Haken eines Traktor genommen zu werden. Zu sehr hatte gestern dann doch geregnet.