Paula (vorne links) und Fabian hatten viel Spaß beim Bingo. Dieses und viele weitere Angebote gab es beim Schulfest. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Besucher können Geschichte des Dobler Schulhauses genau nachvollziehen / Alte Spiele

Von Winnie Gegenheimer

"Hundert Jahrgänge Dobler Schüler haben in diesem Gebäude die Schulbank gedrückt" – so beginnt Bernhard Kraft seinen Aufsatz zum Jubiläum des Dobler Schulhauses.

Dobel. Mit viel Leben in und um das Gebäude sowie dem Thema "Schule früher und heute – 100 Jahre Schule Dobel" feierten Schüler, Lehrer, Familien sowie Gäste am Freitag das Jubiläum.

Musikalität unter Beweis gestellt

Beim gemeinsamen Beginn in der Turnhalle, die Schüler fast alle in ihren hellblauen Schul-shirts, zeigte der Nachwuchs unter Anleitung von Lehrerin Uta Segebarth seine musikali-schen Fähigkeiten beim Singen sowie instrumentalen Begleiten alter Lieder. Beim Kanon "Heut kommt der Hans…" durfte die komplette Halle dreistimmig einstimmen mit der Zusage von Lehrerin Segebarth: "Der Ohr-wurm wird Sie noch eine Weile verfolgen!"

Danach ging es Richtung Schulhaus und Freigelände, um vom reichhaltigen Kuchenbüffet der Eltern zu kosten oder um sich die Bilddokumentationen zur Projekt-woche anzusehen. "Wir haben Schiefertafeln gebastelt, uns mit der Sütterlinschrift beschäftigt und geturnt wie früher", hatte Schulleiterin Stefanie Riedinger in ihrer Begrüßung erläutert. Die Gäste studierten interessiert die Zeitleiste mit Geschichten und Berichten seit 1990 ebenso wie die ältere Schulgeschichte.

Hagen, Lars, Leni und Maja testeten die Generationen alte Schulbank, viele hatten Spaß rund ums Schulhaus beim Stationenspiel "Alte Kinderspiele neu entdeckt": Dosenwerfen, Bingo mit selbstbemalten Holzbrettern und Steinen, was Paula und Fabian großen Spaß machte, Kreiseln, "Himmel und Hölle" oder Ringstechen mit selbst hergestellten Steckenpferdchen. Oder Zielwurf mit selbstgenähten Säckchen, wobei Niklas begeistert seinen Erfolg bejubelte.

Nach einem Brand im seitherigen Schulhaus, über das der Schwarzwälder Bote im Jahr 1914 berichtet, dass das Gebäude "vollständig nieder-brannte und vom Schulmobiliar nur wenig gerettet werden konnte", wurde im Frühjahr 1916 in Dobel ein neues Gebäude in Betrieb genommen. 82 000 Goldmark hatte es ver-schlungen.

Turnsaal im Untergeschoss

Der Gemeinderat hatte nach gründlicher Prüfung dem Plan mit 60 Quadratmeter Vorplatz für etwa 200 Schulkinder, alles unter einem einzigen Dach mit möglichst wenig Wetterfront, zugestimmt: "An vielen Wintertagen ist es im Freien rauh, stürmisch und kalt, und der Winter auf dieser Höhe dauert sehr lange an." Ein Turnsaal im Untergeschoss sowie ein Baderaum – später genutzt für die Waage und heute Übungsraum des Musikvereins – sowie eine Lehrerwohnung komplettierten das Gebäude. In den 1960er-Jahren wurde unter Bürgermeister Gerhard Westenberger das Haus renoviert und erweitert.