Auch der Forstwirtschaftsplan beschäftigte den Gemeinderat. Revierförster Dominik Leitz stellte das Ergebnis vor. In der Mitte der neue Dobler Bürgermeister Christoph Schaack. Foto: Helbig

Gemeinde Dobel macht gegen Windpark Straubenhardt mobil. Sondersitzung des Gemeinderats nach Klausurtagung am Wochenende.

Dobel - Die Ausweisungen von Vorrangflächen für Windkraft im Flächennutzungsplan will die Gemeinde Dobel nicht hinnehmen. Im Rahmen der Anhörung zum Bauleitverfahren der Gemeinde Straubenhardt formiert sich Widerstand.

Bürgermeister Christoph Schaack bekräftigte in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend, dass die Gemeinde bei Anhörungen immer wieder ihre ablehnende Haltung formuliert habe. Bauamtsleiter und Kämmerer Jürgen Gall erläuterte das Verfahren, das seit 2012 im Gange ist. Dobel wird erneut dazu Stellung beziehen.

In einer Klausurtagung am Wochenende informiert der Rat sich nochmals genau über mögliche Gegenargumente. In einer öffentlichen Sondersitzung am 9. Dezember soll dann übers weitere Vorgehen öffentlich beraten werden.

Reihum äußerten sich die Gremiumsmitglieder ablehnend zum Windpark. Markus Treiber (Pro Dobel) sagte, die Investoren würden im Verfahren mit gezinkten Karten spielen und mit falschen Zahlen operieren. Er rief alle Bürger dazu auf, sich zu informieren und vom Recht des Widerspruchs Gebrauch zu machen. Dies sei noch bis zum 12. Dezember bei der Gemeinde Straubenhardt möglich.

Der Windpark Straubenhardt wäre ein Katastrophe für das Umland, betonte Lothar König (Pro Dobel). Man müsse standhaft bleiben und im Schulterschluss mit den betroffenen Nachbargemeinden alles versuchen. Der Schultes solle Kontakt aufnehmen mit dem betroffenen Kommunen und Dobel solle auch der Initiative "Gegenwind" beitreten. Eventuell könne man das Projekt durch Gegengutachten verzögern, denn: "Für diese Glücksritter, die nur dem Mammon nachjagen, gibt es nichts Schlimmeres als Zeitverzögerung."

Mehr Holz eingeschlagen

Im Gemeinde- und Ablösungswald Dobel wurde im laufenden Forstwirtschaftsjahr ein positives Ergebnis von knapp 24.000 Euro erwirtschaftet. Revierförster Dominik Leitz stellte die Zahlen vor. 638 Festmeter Holz sind eingeschlagen und durchschnittlich für 86 Euro verkauft worden. Außerdem gab es auf 14 Hektar Jungbestandspflege. Wie Forstdirektor Michael Conrad erläuterte, sei aufgrund eines fehlerhaften Messgeräts mehr Holz eingeschlagen worden, als vorgesehen. Die Menge liegt jetzt bei 123 Prozent. Dafür will man in den nächsten Jahren weniger Holz ernten. 2015 sind 420 Festmeter geplant. Die gesamte Erntemenge will man schon im ersten Quartal einschlagen, damit auf jeden Fall von den guten Holzpreisen profitieret werden kann.

Gemeinderat Bernhard Kraft (Pro Dobel) kritisierte, dass der Forst nach Holzfällarbeiten die Wanderwege nicht wieder ordentlich herrichte. Man brauche Rohrstiefel um die Wege zu begehen und kleine Wanderwege würden ganz verschwinden. Conrad sagte, das sei eine Unterstellung, die Wege würden nach Holzrückarbeiten immer wieder hergerichtet.

Gemeinderat Bernd Bischoff (Freie unabhängige Dobler) kritisierte Alleingänge des früheren Bürgermeisters bei Festen und Veranstaltungen. Es kämen Dinge auf den Tisch, "von denen wir nichts erfahren haben". Schaack sagte, wie schon im Wahlkampf versprochen, gebe es künftig wesentlich mehr Transparenz. Es werde keine Projekte geben, die nicht zuvor im Gremium besprochen worden seien. König sagte, Dobel profitiere aber auch von zahlreichen Veranstaltungen, die Wolfgang Krieg ins Leben gerufen habe. Wenn man Events wie Schlittenhunderennen oder Mittelaltermarkt nicht wolle, dann könne man den Ort gleich zusperren. Kraft meinte, 2015 solle das Gremium darüber beraten, welche Veranstaltungen weiterhin durchgeführt werden sollten. Laufende Projekte müsse man aber auf jeden Fall zu Ende bringen.

Beim Neubau der Sporthalle wird es keine Dachbegrünung geben. Das Gremium hat sich einstimmig gegen diese Variante ausgesprochen, die von Architektin Verena Burchert im Rahmen der Ausführungsplanung vorgestellt wurde. Eine Dachbegrünung wäre mit Mehrkosten von fast 90 000 Euro verbunden. Außerdem entstünden höhere Wartungskosten fürs Dach.

Die Kanalsanierung in der Friedenstraße wurde zudem für rund 22.000 Euro an die Firma Boger aus Wurmberg vergeben.

Bürgermeister Schaack wurde in der Sitzung zudem zum Eheschließungsstandesbeamten bestellt.