Das Ehepaar Hoppe ist stolz auf seine Lederkunstausstellung. Foto: Gegenheimer

Lederkunstausstellung mit Werkstatt in Dobel. Erlös wird gespendet. Ausführliche Erklärungen.

Dobel - Er hat Lederbilder für deutsche Geschäftsleute in Abu Dhabi angefertigt, eines zum 80. Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Sachsen, moderne Lederkissen nach eigenen Motiven oder vom ziemlich unscharfen Kleinbildfoto des vierbeinigen Lieblings eines Kunden.Assistiert von seiner Frau Elke, die von Beruf eigentlich Apothekerin ist, betreibt Michael Hoppe seine Lederkunstausstellung mit Werkstatt auf dem Dobel.

Wie es dazu kam, erzählt der gastfreundliche 65-Jährige gerne bei einer Tasse Tee oder Kaffee in den mit großzügigen Schaufenstern ausgestatteten Räumen: "Hier war früher ein Edeka-Laden drin. Ursprünglich wollte ich nur die Überbleibsel meines Betriebes für Leder-Reitsportkleidung lagern, den ich 1993 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste." Ehefrau Elke brachte den rührigen Ehegatten auf die Idee: "Aus den Resten könntest du doch besondere Stücke als Mitbring-Geschenke nähen." Und die Ladenvermieterin befand irgendwann ob der gefertigten Mäppchen und Kissen: "So schöne Stücke müssen Sie doch auch mal zeigen!" Die Idee der Lederkunstausstellung war geboren.

Seit nunmehr acht Jahren rattert daher nicht nur die alte Adler-Nähmaschine wieder, sein ganzer Stolz, die Michael Hoppe 1966 noch für seinen Betrieb in der Pfalz gebraucht angeschafft hatte.

Im Fensterbereich der Räumlichkeiten sind Kissen mit Sport- oder Blumenmotiven in allen Farben zu bestaunen, aufgesetzt oder in kunstvoller Intarsienarbeit, direkt neben edlen Wappen-Lederbildern im Goldrahmen. Manche sind unverkäufliche Lieblingsstücke, andere auch zu erwerben.

Im rückwärtigen Bereich stehen in Reih und Glied Kästen mit Leder in allen Regenbogenfarben, griffbereit sortiert die Pappschablonen abgeschlossener Arbeiten. Auf dem großen Werktisch liegen aktuelle Aufträge, kniffelige, filigrane, mit Messer oder Schere ausgeschnittene Lederstücke, die als Einlegestücke millimetergenau an- und ineinander passen müssen. All das zeigen und erklären die Hoppes Gästen bereitwillig und ausführlich. "Schließlich machen wir das hier zu unserer Freude", betont der Lederkünstler.

Der Autodidakt, der sich in seiner über 30-jährigen Betriebsarbeit Techniken "von meinen Näherinnen abgeschaut" hat, freut sich einfach über Kontakt mit Menschen, die ihre Geschichten erzählen. So wie beispielsweise von der geliebten Katze, die nach langen Jahren verstorben ist. "Da hab ich für den Herrn ein Katzenkissen nach einem Foto gefertigt", erzählt Hoppe, "jetzt sitzt das Tier eben da auf dem Kissen".

Der Verkauf ist nicht vorrangig. So wird der Erlös der Kunststücke gespendet in Bad Herrenalb, wo die Hoppes leben, und natürlich in Dobel. Zum Beispiel Kindergarten und Nachbarschaftshilfe wurden unterstützt. "Untätig sein, ist nicht meine Sache", sagt Hoppe, "noch ein bisschen mit Leder arbeiten dürfen, aber nicht müssen, das ist schön. Als Hobby."

Elke und Michael Hoppe freuen sich über einheimische wie auswärtige Besucher, die mittwochs oder samstags zwischen 14.30 und 17.30 Uhr in der Wildbader Straße 24 vorbeischauen.