Samuel Koch (links), der in der Fernsehsendung "Wetten dass" verunglückte und seither querschnittsgelähmt ist, war Gast in der Talkrunde mit Sebastian Stattaus.                   Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei "Wetten dass" verunglückter Kandidat erzählt über sein Leben

Von Bernd Helbig Dobel. Viel war geboten beim Jugend- und Familientreffen (JuFa) des Jugendverbands "Entschieden für Christus" (EC), das jedes Jahr am letzten Juniwochenende im EC-Freizeit- und Schulungszentrum Dobel stattfindet. Leitmotiv des diesjährigen Landestreffens war das Thema "Jüngerschaft". Die Jugendreferenten zeigten bei den unterschiedlichen Veranstaltungen durch ihre Verkündigung auf, was es heute bedeutet, Jünger Jesu zu sein.

Die christliche Botschaft wurde umrahmt von einem vielfältigen Programm. Erster Höhepunkt war die Teennight unter dem Motto "Atemlos durch die Nacht", bei der 950 begeisterte Teenies mitmachten. Viele sportliche Angebote gehörten dazu, Meisterschaften im Fußball und Beachvolleyball und weitere Aktivitäten. Für die Fußballfreaks wurde das Viertelfinalspiel der Fußball-Weltmeisterschaft übertragen.

Als Gast im "Nachtcafé" gewann Sebastian Stattaus, Leiter des EC-Zentrums, Samuel Koch. Der 26-jährige Südbadener, der in der Fernsehsendung "Wetten dass" schwer verunglückte und seither querschnittsgelähmt ist, sprach mit Stattaus freimütig über Höhen und Tiefen seines Lebens. Koch berichtete, wie es zu der tragisch endenden Show gekommen ist. Er habe schon zuvor als Student Geld hinzuverdient durch akrobatische Vorführungen und Stunts für Filmaufnahmen, er sei ja auch als Kunstturner bestens trainiert gewesen und so sei der verhängnisvolle Sprung aus seiner Sicht keine übermäßig riskante Sache gewesen. Dass etwas schief gelaufen sei, wäre ihm erst auf der Intensivstation zu Bewusstsein gekommen, denn seine Erinnerung ende vor dem Aufschlag auf dem Auto. Wenn jemand an dem Unfall Schuld trage, dann er selbst.

Den Öffentlichkeitsrummel um seine Person habe er eigentlich durch sein Buch, "Zwei Leben", beenden wollen, aber das habe genau das Gegenteil bewirkt und noch mehr Aufmerksamkeit produziert. Positiv sei, dass er seine Prominenz auch schon zugunsten anderer Hilfsbedürftiger einsetzen habe können. Seiner Familie habe er zu verdanken, dass er nach seinem Unfall nicht ganz verzweifelt sei.

"Jünger bleiben" hieß das Motto des letzten Tages, der mit einem Gottesdienst für Menschen aller Generationen und weiteren Veranstaltungen endete. Parallel dazu gab es ein abwechslungsreiches Kinderprogramm.

Der JuFa bot viel Gelegenheit alte Bekannte zu treffen und zur Kommunikation. Wie von Tabea Alber, Assistentin der EC-Leitung, zu erfahren war, haben über die drei Veranstaltungstage rund 100 ehrenamtliche Helfer dafür gesorgt, dass alles rund gelaufen ist. Sie sagt, "das JuFa ist eine tolle Möglichkeit, Kinder und Jugendliche zu erreichen und ihnen vom Leben Jesu zu erzählen". Es sei schön, in so einem Verband mitzuarbeiten.