Schultes Christoph Schaack stellt sich gerne den kleinen und großen Herausforderungen seiner Gemeinde. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Eintagestourismus für Bürgermeister Christoph Schaack ein Schwerpunkt

"Es gibt keine Probleme – nur Herausforderungen!", stellt der Dobler Bürgermeister fest.

Dobel. Ziemlich genau zwei Jahre und vier Monate nach seinem Amtsantritt baut Christoph Schaack nach wie vor auf jene Eigenschaften, mit denen er seine Bürgermeisteraufgabe angegangen ist: Optimismus und Geduld.

Drei große Herausforderungen haben die bisherige Zeit geprägt. Zum Ersten der Sporthallenneubau, nahezu in jeder Gemeinderatssitzung Thema. Schaack gesteht ein: "Es kam zu Verzögerungen, begonnen durch den Wassereinbruch und die sich anschließenden Verhandlungen mit der Rohbaufirma." Jetzt ist ein Ende in Sicht. Im Mai 2015 erfolgte der Spatenstich, nach den Sommerferien soll die Halle für die Vereine nutzbar sein. Die Gebührensatzung wird derzeit erarbeitet.

Die offizielle Eröffnung ist für den Spätherbst geplant, wenn auch die Außenanlage fertiggestellt ist. Zweite Herausforderung: Die Straubenhardter Windkraftpläne binden nach wie vor viel Zeit und Arbeitskraft. Drittens: die Flüchtlingsunterbringung. Auch hier, so Schaack, hätten er und die Verwaltung sich zunächst intensiv um zahlreiche Details gekümmert: "Heute beneiden uns andere Kommunen um den gut funktionierenden Asylkreis."

Langwierige Recherchen

Diese drei großen Herausforderungen soweit möglich im Griff, hofft Schaack, nun "auch mal nach vorne schauen zu können". Und sagt nach wie vor: "Basisarbeit ist mir wichtig, Bodenständigkeit. Zuhören, was die Bürger beschäftigt. Ich gehe auch gerne zu Jubiläen und unterhalte mich mit älteren Doblern."

Was manchen beim studierten Touristiker Schaack erstaunen mag: "Tourismus ist gut und wichtig für Dobel. Dafür wurde beispielsweise das Tourismusbüro personell gestärkt. Aber mein Schwerpunkt liegt bei den Bürgern." Außerdem: "Transparenz und gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat hat für mich Priorität vor Schnelligkeit. "So prallt am Schultes ab, dass manch einem manches zu lange dauert. Beispiel: Skilift an der Neusatzer Straße. In langwierigen Recherchen und Telefonaten wurde eine Firma gefunden, die den Lift instand setzen könnte. Knackpunkt bleiben die Kosten. "Gemeinsam mit dem Gemeinderat wird darüber entschieden werden, ob diese vertretbar sind", so Schaack. Es müsse eine ähnliche Möglichkeit gefunden werden wie für den kleinen Lift.

Dass die Mühlen der Behörden langsam mahlen, lernt Schaack noch immer. So zum Beispiel bei der Baumzelt-Übernachtungsidee eines Unternehmers: Im Februar 2016 dem Gemeinderat vorgestellt, hatte die Gemeinde das Okay des Forstes, berichtet der Bürgermeister. "Aber dann hat die Naturschutzbehörde des Landratsamtes ihr Veto eingelegt. Jetzt machen wir mit einem neuen Standort einen neuen Anlauf. Und beziehen gleich beide Behörden mit ein."

Dass auf dem Dobel etwas läuft hinsichtlich Tourismus, zählt er gerne auf: nachgefragte Schneeschuhwanderungen, gut gespurte Loipen, im Sommer E-Bikevermietung mit geführten Touren. Bei Gastronomie und Hotellerie sieht der Schultes seine Möglichkeiten begrenzt: "Wir bieten Treffen mit den Betreibern, jüngste Vermieterversammlung im Januar. Leider ist die Resonanz überschaubar." Dies sei auch ein strukturelles Problem – mancher Dobler Gastronom oder Betreiber eines Übernachtungsbetriebes schraube altershalber eher zurück oder sei mit der vorhandenen Kapazität zufrieden.

Bewirtschaftete Hütte

"Wir können als Gemeinde Rahmenbedingungen schaffen wie die Mitgliedschaft in touristischen Vereinigungen wie Albtal Plus, also für Marketing sorgen", so Schaack, "aber Angebote müssen die Unternehmer selbst machen".

Schwerpunkt sei aus seiner Sicht für Dobel der Eintagestourismus, aber jeder könne auch Ideen für mehrtägige Pauschalangebote entwickeln, neue Impulse setzen. Touristische Anziehungspunkte wie der orts- und waldhistorische Pfad sind auf den Weg gebracht, doch abhängig von der finanziellen Bezuschussung – zum Beispiel durch den Naturpark – dauert es bis zur Realisierung. Für den Wasserturm, immer wieder einmal Gegenstand neuer Ideen und Visionen, gibt es derzeit keine neuen Pläne, gibt Schaack zu. Auch wenn er im Bereich der Wasserturmwiesen auf Gemeindefläche gerne die Idee einer bewirtschafteten Hütte verwirklichen möchte – Investor willkommen!