Banner der Bürgerinitiative "Gegenwind Straubenhardt" bei einer Veranstaltung im vorigen Jahr auf dem Dobel. Foto: Archiv

Windkraft: Gemeinderat Bernd Bischoff nimmt Stellung. Einbeziehen von Familienmitgliedern nicht akzeptabel.

Dobel - Der Dobler Gemeinderat Bernd Bischoff muss sich einiges anhören, wenn es um den geplanten Windpark Straubenhardt geht. Dennoch sagte er in der jüngsten Sitzung, dass die Bürgermeinung zur Windkraft lange nicht so eindeutig sei, wie das am Ratstisch suggeriert werde.

"Dass das Thema die Bürger bewegt, ist selbstverständlich", so Bischoff. Bei der Diskussion sollte aber stets der Anstand gewahrt bleiben. Das Einbeziehen von Familienmitgliedern sei deshalb nicht akzeptabel, so der 66-Jährige energisch. Bei Diskussionsbedarf stehe er als Gemeinderat jederzeit Rede und Antwort.

Wie das Landratsamt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mitteilte, sei Bischoff nicht befangen. Nicht wegen der Arbeitsstelle seines Sohnes und nicht, weil er früher Forstbeamter war. Die Kommunalaufsicht habe im Übrigen die Sachlage bereits geprüft und die Gemeinde Dobel informiert.

Konzentrationszonen

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten stellt Bischoff fest: Seit 2012 beschäftige das Thema Windkraft die Bürger und damit auch den Dobler Gemeinderat. "Anfangs waren es gemeinsame Überlegungen mit den Städten Bad Herrenalb, Bühl und Baden-Baden über Vorrangflächen. Im April 2014 lehnte der Gemeinsame Ausschuss von Bad Herrenalb und Dobel die Flächenfestlegung von Konzentrationszonen für die Windkraft ab, wie vorher schon 2012 der Gemeinderat Dobel", blickt Bischoff zurück.

Im Dezember 2014 habe der Gemeinderat einen Rechtsanwalt mit einer fachlichen Stellungnahme über den Windpark Straubenhardt beauftragt. "Bei der Gemeinderatssitzung am 28. Juni gab Bürgermeister Christoph Schaack die bisherigen Anwaltskosten mit 56.000 Euro bekannt", so Bischoff. Mit sieben zu eins Stimmen habe der Rat das Vorgehen gebilligt und den Rechtsanwalt mit der weiteren Vertretung beauftragt.

Die Gegenstimme kam von Bischoff. Er führte unter anderem an: Bei den drei Höhenorten Büchenbronn, Engelsbrand und Schömberg hätten die Bürger für die Windkraft gestimmt.

Der Anblick der Windräder sei nicht schön – aber die Philippsburger Kühltürme seien auch nicht schöner. Wo der Atommüll bleibe, wisse niemand. Bischoff erinnerte auch an die "Ewigkeitskosten" der Steinkohle und die Mondlandschaften der Braunkohle. Die fossilen Energieträger seien endlich.

Dass Speicher noch fehlten, wisse er auch. Die Energiewende sei im Bund und im Land politisch gewollt, so Gemeinderat Bischoff.