Klaus Weisser ist und bleibt Ortsvorsteher. Foto: Weisser Foto: Schwarzwälder-Bote

Böhringer Amtsinhaber setzt sich gegen Detlef Langrock durch / Weißer wird Stellvertreter

Von Verena Schickle

Dietingen-Böhringen. Also doch: Im zweiten Anlauf ist Böhringens Ortsvorsteher Klaus Weisser mit fünf zur drei Stimmen im Amt bestätigt worden. Nun muss sich zeigen, wie die Zusammenarbeit im Gremium nach dem holprigen Start funktioniert.

Manche Wahlen bringen kein Ergebnis. So war das vorige Woche im Ortschaftsrat Böhringen. Ortsvorsteher Klaus Weisser war erneut angetreten, sah sich aber einem Herausforderer gegenüber: Detlef Langrock. Mit vier zu drei Stimmen bei einer Enthaltung lag Weisser zwar vorn, verpasste aber die im ersten Wahlgang nötige absolute Mehrheit. Die zweite Auflage des Kopf-an-Kopf-Rennes folgte am Montagabend mit einer Stichwahl. Die lockte zahlreiche Zuschauer ins Rathaus. Ein kurzes Vergnügen, denn diesmal machten die acht Böhringer Ortschaftsräte kurzen Prozess: Fünf stimmten für Weisser, drei für Langrock. "Damit haben wir ein eindeutiges Wahlergebnis", konstatierte Bürgermeister Frank Scholz. Wenn der Gemeinderat, er hat das letzte Wort, die Wahl bestätigt, bleibt Weisser im Amt.

Als es an die Wahl seines Stellvertreters ging, meldete sich Rat Edgar Kramer zu Wort: Er regte erneut an, Klaus Weisser ein Vorschlagsrecht einzuräumen. Der hatte sich darauf offensichtlich vorbereitet: Zwei Listen seien bei der Wahl am 25. Mai ja angetreten – Freie Wähler und "Unser Dorf – unsere Zukunft", erklärte er. Er fand sich auf der ersten, sein Herausforderer auf der zweiten. Weisser war deshalb der Meinung, dass "der zweite Mann" im Gremium von der anderen Liste kommen sollte. "Das soll ein Signal sein, so schnell wie möglich eine Basis für die Zusammenarbeit im Gremium zu schaffen", sagte er und schlug Tobias Weißer vor. Der wurde prompt gewählt – einstimmig bei einer Enthaltung. Dasselbe galt für Christoph Dresel, künftig zweiter Stellvertreter und ebenfalls ein Vorschlag von Weisser.

An dem war der holprige Start in die neue Legislaturperiode nicht spurlos vorüber gegangen. Er bedankte sich bei denen, die ihm das Vertrauen geschenkt hatten. Und er rekapitulierte, dass er vor der Wahl am 25. Mai klar gesagt habe, er werde noch einmal als Ortsvorsteher antreten, wenn das Votum der Bürger entsprechend ausfalle. Das war der Fall: Mit 445 Zählern war er in Böhringen Stimmenkönig geworden, Langrock auf 269 gekommen. "Bisher war es in Böhringen politischer Brauch, bei der Wahl des Ortsvorstehers den Wählerwillen zu respektieren. Das war diesmal meines Erachtens nicht so", erklärte Weisser in der Sitzung. Um zum Wohle Böhringens zusammenzuarbeiten, sei ein Miteinander aber unbedingt erforderlich. "Ein Gegeneinander aus persönlichen Gründen darf es nicht geben."

Vielleicht schlug er ja deshalb Detlef Langrock für den einen Posten vor, den es noch zu vergeben gab, den des Protokollführers. "Ich kann das gerne tun, aber das dann in meinem ›Style‹", kündigte dieser an. Er hätte alles gerne ein bisschen "konkreter". Soll heißen: Wer erledigt was bis wann? So kenne er das von der Arbeit. Das wiederum ließ manchen Ratskollegen räuspern. Und Bürgermeister Frank Scholz merkte an, das Protokoll spiegle lediglich die Beschlusslage im Gremium wieder. Sprich: Sind diese Angaben Bestandteil eines Beschlusses, tauchen sie auch in der Niederschrift auf. Aber eben nur dann. Zur Sicherheit bot der Schultes dem Neuling gleich mal eine "Nachhilfestunde" an.