Das Wetter kann den Bergkameraden die gute Laune nicht vermiesen. Fotos: Baur Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochgebirgstour des Albvereins Rotenzimmern zur Coburger Hütte bietet Wärme und Frost

Von Bettina Baur

Dietingen-Rotenzimmern. Alle vier Jahreszeiten in nur zwei Tagen erlebte die Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Rotenzimmern bei ihrer Hochgebirgswanderung zur Coburger Hütte auf 1 917 Meter, nahe der Zugspitze.

Wanderführerin Ute Hauser aus Dietingen hatte die Tour hervorragend organisiert, und so versammelten sich am frühen Samstagmorgen 19 Bergkameraden in Dietingen, um von dort aus gemeinsam nach Ehrwald in Tirol zu starten. Aufgrund eines größeren Staus erreichten die Wanderer die Ehrwalder Almbahn (auf 1108 Meter) erst gegen Mittag.

Wie bereits in den letzten Jahren teilte sich die Gruppe in "Sportwanderer" und "Genusswanderer". Um die etwa 800 Höhenmeter abzukürzen, nutzten die Genusswanderer für die ersten 400 Höhenmeter die Almbahn. Von der Bergstation der Bahn ging es weiter im Bogen nördlich unter dem "Vorderen Tajakopf" entlang bis zur Jausenstation Seeben Alm. Wie es sich für Genusswanderer gehört, genoss man dort einen süßen Germknödel, bevor man sich an den steilen Aufstieg von fast 400 Höhenmetern zur Coburger Hütte wagte. Über eine kleine Holzbrücke überquerte die Wandergruppe zuerst den Gaisbach und wanderte dann am Ostufer des Seebensees (1656 Meter) entlang. Bei schönem Wetter spiegelt sich das Zugspitzmassiv im See, doch diesen Anblick konnten die Wanderer nur erahnen, denn das Wetter verschlechterte sich zusehends. Sehr steil ging es in Serpentinen hinauf zur Coburger Hütte, die man gerade noch rechtzeitig vor Einbruch des strömenden Regens erreichte. Ein schwarzer Bergsalamander kreuzte den Weg und wurde noch schnell fotografiert, bevor man es sich in der warmen Hütte gemütlich machte.

Am Sonntagmorgen traute die Wandergruppe ihren Augen kaum. Es schneite, zwar nur leicht, aber der eine oder andere fürchtete sich schon vor dem rutschigen Abstieg. Nach der bereits traditionellen Bergandacht, zelebriert von Bergkamerad Rainer, blinzelte die Sonne hinter den Bergen hervor und schnell wurden die Fotoapparate gezückt, um den Drachensee und den Seebensee zu fotografieren. Ein grandioses Bergpanorama zeigte sich den Bergfreunden. Leider nur kurz, den schon überzogen weiße Nebelschwaden die Bergspitzen.

Vorsichtig stiegen die Bergkameraden wieder hinab zum Seebensee. Dort trennte sich die Gruppe. Einige wanderten über Umwege zurück zum Parkplatz. Die andere Gruppe nahm den direkten Weg, denn trotz angesagten fünf Zentimeter Neuschnee und minus fünf Grad wollte man unbedingt noch mit der Tiroler Zugspitzbahn den höchsten Berg Deutschlands erklimmen. Ausgerüstet mit Mütze, Schal und Handschuhen bestieg man im Tal, bei inzwischen 20 Grad und Sonne pur, die Bergbahn. Eine grandiose Aussicht bot sich den Bergfreunden auf die umliegenden Berge, Täler und den Eibsee. Den Gipfel der Zugspitze (2962 Meter) konnte man allerdings nicht erkennen. Der dichte Nebel hüllte das Zugspitzplateau ein. Trotzdem war es ein beeindruckendes Erlebnis, das den Wanderern lange in Erinnerung bleiben wird.

Nach dem Besuch des Erlebnismuseums "Faszination Zugspitze" ging die Fahrt wieder hinunter in wärmere Gefilde. Bei der Schlusseinkehr im Gasthaus Engel in Owingen bei Überlingen machte man bereits Pläne für die Hochgebirgswanderung im nächsten Jahr.