Der Farrenstallplatz soll mit einem modernen Pfarrhaus zum Dorfmittelpunkt werden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Standpunkt: Reinhold Hils vertritt eindeutige Ansicht / Kirchengemeinderat lehnt Gemeindebefragung ab

Dietingen-Böhringen (ans). Anlassbezogen und auf Wunsch vieler Gemeindemitglieder befasste sich Reinhold Hils mit der Geschichte des alten Böhringer Pfarrhauses.

1820 wurde das Pfarrhaus gebaut. Das Dach wurde mittlerweile erneuert, der Ökonomieteil des Pfarrhauses in Gemeinderäume umgebaut und erst vor drei Jahren die Wohnung grundlegend saniert. Insgesamt seien in den vergangenen 20 Jahren rund 545 000 Euro in das Haus investiert worden.

Das Kosten für das Pfarrhaus sowie die Renovierung der Kirche und der neuen Orgel wären nicht alle durch die Kirche finanziert worden, sondern durch erhebliche Eigenleistungen und Spenden der Bürger, sagte Hils.

Aus verschiedenen Gründen sei es aus seiner Sicht nicht vertretbar, es aus kirchlichen Händen zu geben. Das Gebäude sei von den Ahnen an die Böhringer in der sechsten und siebten Generation vererbt worden. Es wäre ein Undank gegenüber den Vorfahren, die es mit Fleiß gepflegt hätten. Es bilde die Keimzelle Böhringens und sei die Basis kirchlichen Lebens im Ort. Das Gebäude sei eines der wenigen im Ort mit unschätzbarem Wert.

In den vergangenen Jahren wurde es in seiner Nutzung erweitert. Jugendgruppen fanden Platz, ebenso die evangelische Kirchengemeinde, es wurden Feste gefeiert und Versammlungen einberufen. Gründe genug, um das Pfarrhaus nicht allein als kirchliches Objekt zu betrachten, so Hils. "Es ist für alle da, auch für Besucher aus nah und fern."

Der Wert könne auch anhand der Gebäudeversicherung bemessen werden, die bei 730 000 Euro liege. Er stelle daher einen Antrag zur Befragung der Kirchengemeindemitglieder.

Verkaufswert 250 000 Euro

Der tatsächliche Wert stehe in keinem Verhältnis zur Gebäudeversicherungssumme, sagte Pfarrer Albrecht Zepf. Eine Gutachterschätzung habe den Verkaufswert auf etwa 250 000 Euro beziffert. Darüber hinaus müsste aus Brandschutzgründen und Sanierungsbedarf 207 000 Euro in naher Zukunft in die Hand genommen werden. Einer Gemeindebefragung werde nicht entsprochen. Die gewählten Vertreter im Kirchengemeinderat hätten eine Entscheidung getroffen.