Ferdinand von Bissingen will Bürgermeister von Dietingen werden. Foto: Von Bissingen

Wahl: Bereits kurz nach Ausschreibung ist interessantes Bewerberrennen spruchreif.

Dietingen - Nun ist es spruchreif, was Insider schon länger vermutet haben: Ferdinand von Bissingen will dem Dietinger Amtsinhaber Frank Scholz bei der Wahl am 3. Juli den Chefsessel im Dietinger Bürgermeisteramt streitig machen.

Einen Tag nach Beginn der Ausschreibung der Stelle im Staatsanzeiger hat der 53-jährige von Bissingen, der seit 2014 Ortschafts- und Gemeinderat in Dietingen ist, seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus abgegeben.

Er habe sich diesen Schritt sehr wohl überlegt, erklärt von Bissingen in einer Mitteilung. Seine Familie stehe hinter seiner Bewerbung. Von Bissingen sagt, ihn reize es sehr, seine Heimat fit für die Zukunft zu machen und dafür Verantwortung zu übernehmen. In der heutigen, schnelllebigen Zeit seien Transparenz, Kommunikation und Offenheit wichtige Bausteine, um mithalten zu können. Apropos Kommunikation: Belgeitend zu seiner Kandidatur informiert von Bissingen Interessierte auch über eine Internetseite. Sie ist unter http://www.bissingen-dietingen.de zu erreichen.

Ins Gespräch kommen

Nun wolle er die Zeit bis zum Wahltag am 3. Juli nutzen, um mit möglichst vielen Menschen in den Ortsteilen Böhringen, Dietingen, Gößlingen, Irslingen und Rotenzimmern ins Gespräch zu kommen, betont von Bissingen, der sich bisher als Gemeinderat – wie auch mehrfach berichtet – immer wieder kritisch mit der Amtsführung von Bürgermeister Frank Scholz auseinandersetzte.

Ferdinand Graf von Bissingen und Nippenburg ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er wuchs in einer großen Familie mit vier Geschwistern auf. Nach einer Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann habe er 18 Jahre lang für Luftfahrt- und Touristikunternehmen in verschiedenen Führungspositionen mit Budget- sowie Mitarbeiterverantwortung gearbeitet. Vor 14 Jahren habe er die Branche gewechselt und berate seitdem als Personalberater große und mittelständische Unternehmen bei deren Suche nach Aufsichtsräten sowie Fach- und Führungskräften, teilt von Bissingen zu seinem beruflichen Werdegang.

Als 2012 seiner Frau der elterliche Betrieb überschrieben wurde, zog die Familie von Stuttgart nach Dietingen. Sein Schwiegervater sei der letzte männliche Nachkomme der Grafen von Bissingen. Um diesen Namen nach dessen Tod zu erhalten, sei er, Ferdinand von Bissingen, dem Wunsch der Familie seiner Frau gefolgt und habe 2013 seinen Namen von Graf von Oppersdorff in Graf von Bissingen geändert, erläutert der Bürgermeisterkandidat in einem Schreiben zu seiner Bewerbung.

Als Gemeinderat ist von Bissingen auch gewählter Vertreter der Gemeinde Dietingen in den Verbandsversammlungen Wasserzweckverband Oberer Neckar und dem Abwasserzweckverband unteres Schlichemtal. Als Ritter des Souveränen Malteser Orden begleitet und pflegt er nach eigenen Angaben seit über 25 Jahren schwerbehinderte Menschen auf deren Pilgerwallfahrt nach Lourdes in Frankreich.