Auf dem Grundstück der Villa Rustica wird doch kein Baum gepflanzt. Dies beschloss jetzt der Dietinger Ortschaftsrat. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Plan, die Ausdehnung der Villa Rustica mit Bäumen zu markieren, ist vom Tisch / Pflege zu umständlich

Von Anja Schmidt

Dietingen. Das Thema Villa Rustica mit Sitzbank und markierenden Bäumen an den Eckpunkten ist beendet. Der Ortschaftsrat stimmte nur der Bank zu.

Der Wunsch der Erwachsenenbildung, das ehemalige Grundstück der Villa Rustica mit vier Bäumen auf den Eckpunkten zu markieren, ist endgültig gescheitert. Konnte die Idee schon vor einem Jahr nicht jedes Ratsmitglied überzeugen, wurde dennoch der Pflanzung von zwei Bäumen zugestimmt, schilderte Ortsvorsteherin Bettina Baur die Vorgeschichte.

Aufgrund neuer Erkenntnisse sollte nach ihrer und der Meinung von Bürgermeister Frank Scholz nun ganz auf Bäume verzichtet werden. Jedes Baumloch fördere automatisch auch Scherben aus der römischen Vergangenheit zu Tage. Deshalb müsste bei einer Ausgrabung sogar ein Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes anwesend sein.

Deutlich wurde indes nicht, warum dies der Pflanzung von Bäumen entgegenstehen sollte.

Wie Thomas Schlipf vom Landesdenkmalamt auf Nachfrage unserer Zeitung erläuterte, wurden die Bedenken nicht an einer möglichen Auffindung von Scherben festgemacht. Vielmehr könnten die Schaufeln auf Mauern der Villa Rustica stoßen, die nur wenige Zentimeter unter der Grasnarbe liege, und das müsse zum Schutz des Kulturdenkmals auf jeden Fall vermieden werden. Aus diesem Grund wolle Schlipf das Projekt auch begleiten.

Allerdings hält der Archäologe die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, für recht gering und kann daher auch nicht nachvollziehen, warum die Bäume nun doch nicht gepflanzt werden sollen. Denn wäre man wider Erwarten auf Mauern gestoßen, hätte das Pflanzloch auch verschoben werden können.

In der Sitzung indes untermauerte Baur noch mit einem weiteren Argument die Ablehnung der Bepflanzung. Damit sie gedeihen, müssten die beiden jungen Bäume regelmäßig gegossen werden.

Die Erwachsenenbildung hätte sich bereits dahingehend geäußert, dass kein Baum diesen heißen Sommer überlebt hätte, wäre er schon im Frühjahr gepflanzt worden. Aufgrund der abgelegenen Lage des Heidenbühls wäre die Pflege zu umständlich geworden.

Gegen die Bank kam nur ein Einwand von Alexander Ettwein, der dann auch gegen das Projekt im Ganzen stimmte. Die anderen Räte befürworteten die Bank, sprachen sich aber bei einer Enthaltung gegen das Anpflanzen der Bäume aus.