Sänger Stevi Wilhelm spielt gekonnt auf der Klaviatur der Gefühle. Foto: Riedlinger

"Schürzenjäger" glänzen in Dietingen mit starkem Auftritt

Von Thomas Riedlinger

Dietingen. "Es ist wieder Schürzenjägerzeit", hieß es beim Auftritt der "Schürzenjäger" in der Graf-Gerold-Halle im Rahmen des Waldfests des Musikvereins Dietingen.

Dirndl und Lederhosen waren da fast ein Muss für die Gäste beim Konzert der hoch motivierten Tiroler Kultband. Und auch wenn die Halle nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, tat dies der famosen Stimmung keinen Abbruch.

Seit mehr als 40 Jahren gibt es das Waldfest in Dietingen bereits. Doch wie bei vielen anderen Vereinen habe sich herausgestellt, dass immer die selben Leute eines harten Vereinskerns bei Festivitäten die Arbeit stemmen müssen, sagte Michael Eberle vom Musikverein. Ein neues Werbekonzept sollte hier Abhilfe schaffen.

Mit verschiedenen Sponsoren, der Halle als neuen Veranstaltungsort und weiteren Aktivitäten habe man ein dreitägiges Waldfest für dieses Jahr geplant. Und durch die neuen Ideen seien viele Mitglieder des Vereins für die Veranstaltung begeistert worden. "Jeder hatte Bock auf das Waldfest, es tut sich wieder was", so Eberle. Nicht zuletzt hatte das Engagieren der "Schürzenjäger" für Vortrieb gesorgt.

In Tirol sind sie eine Institution. Ursprünglich als "Zillertaler Schürzenjäger" über mehr als 20 Jahre erfolgreich, wurde der Name der Band im vergangenen Jahr als "Schürzenjäger" mit Einverständnis des ehemaligen Frontmanns Peter Steinlechner für die neue Formation übernommen. Optisch gleichen die Mitglieder mit langen Haaren und zum Teil schwarzen T-Shirts und Leder-Outfit einer Heavy-Metal-Band.

Musikalisch ist ihre Lust zu Spielen ungebrochen. Alfred Eberharter senior am Akkordeon und der Bassgitarre, Alfred Eberharter junior am Schlagzeug, Hannes Hintersteiner an der Akustik-Gitarre und Andy Marberger an der E-Gitarre sowie Georg Daviotis als Lead-Gitarrist gaben beim Auftritt in Dietingen gewaltig Gas auf der Bühne.

Unbestrittener Liebling der Frauen war ganz klar der charismatische Sänger Stevi Wilhelm als Frontmann, der die Herzen vieler Dirndl-Trägerinnen höher schlagen ließ. Ob rockig als Einstand mit "Schürzenjäger-Zeit", später bluesig oder auch nachdenkliche Balladen mit Volksmusik-Einschlägen oder einfach Stimmungs-Hits, die "Schürzenjäger" haben ein ungeheuer breites Repertoire von Musikstilen dabei und beherrschen diese virtuos.

Der "Zillertaler Hochzeits-Blues", "Es braucht net viel" oder das Stück "LogoLogo" im Samba-Rhythmus, hier konnten die Musiker ihr Können und ihre irre starke Live-Performance voll ausspielen, die sie über viele Jahre bei unzähligen Konzerten bis zu ihren legendären Open-Air-Auftritten perfektioniert haben.