Nach den Rekultivierungsarbeiten im Dietinger Gipsbruch steht der Gemeinde der Erwerb des Gebiets in Aussicht. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gipsbruch: Bürgermeister schreibt – mal wieder – im Amtsblatt der Gemeinde einen Bericht

Dietingen (ans). Im Gemeindeblatt erläuterte Bürgermeister Frank Scholz die Entscheidung zur weiteren Entwicklung im Dietinger Gipsbruch. Laut Scholz überwiegen die Vorteile.

Bald ein Jahr nach dem ersten informellen Gespräch im Gemeinderat, legte der Bürgermeister die Gründe für die erweiterte Verfüllung im Gipsbruch Dietingen vor. Nicht innerhalb einer Gremiumssitzung, aber umfangreich im Gemeindeblatt.

Sorgen der Böhringer

Der Gemeinderat habe sich "ausführlich" mit den Vor- und Nachteilen befasst. Die Sorgen der Böhringer Bürger seien auch von den Räten erkannt worden, führte Scholz aus. Das Verkehrsaufkommen durch die beladenen Lkw steige um "nur" vier Prozent, was "objektiv betrachtet, keine relevante Größe" darstelle.

Subjektiv stelle sich die Situation freilich anders da. Böhringen werde schon jetzt als stark belastet empfunden. Den Räten sei es bewusst, dass der zusätzliche Verkehr in den Morgenstunden dieses Empfinden noch einmal steigere.

Der Belastung der Böhringer stellte Scholz "wichtige Gemeindeinteressen" gegenüber. Während der Auffüllung, die laut Scholz neun Monate in Anspruch nehmen werde, sei es bei gemeindlichen Erschließungsmaßnahmen möglich, den Gipsbruch für eigene Zwecke zu nutzen und dadurch Kosten zu reduzieren.

Beratungen nichtöffentlich

Nach Abschluss der Rekultivierungsarbeiten bestehe dann die Möglichkeit, das mehr als acht Hektar große Grundstück vom Eigentümer zu erwerben.

Die Beratungen darüber hätten im Gemeinderat nichtöffentlich geführt werden müssen. Den größten Vorteil stelle aber der vereinbarte Zeitrahmen dar. Durch die Genehmigung der weiteren Verfüllung verzichte der Eigentümer endgültig auf den noch genehmigten Gipsabbruch und erspare dadurch den unmittelbaren Anliegern mögliche weitere Sprengungen und den Betrieb über einen "nicht absehbaren Zeitraum". Darüber hinaus könne die jüngst priorisierte Entwicklung im Ortsteil Dietingen nur dann verwirklicht werden, "wenn der Gipsbruch definitiv beendet wird". Angesichts dieser Betrachtungen würden aus objektiver Sicht die Vorteile für die Gemeinde und Bürgerschaft überwiegen.

Zwei bis drei Jahre

Neben der Verfüllung, die etwa neun Monate dauern solle, müssten für den Humusauftrag und die Bodenbearbeitung mit etwa zwei bis drei Jahren gerechnet werden. Die Belastung durch die Rekultivierungsarbeiten wäre aber nicht mit der durch den Materialtransport vergleichbar.