Zum Abschied hat Ortsvorsteher Klaus Weisser ausgeteilt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Eklat: Bürgermeister und Böhringer Ortsvorsteher im Dissens

Von Verena Parage

Dietingen-Böhringen. In der letzten Sitzung des Böhringer Ortsvorstehers Klaus Weisser sind die Standpunkte zwischen ihm und Dietingens Bürgermeister Frank Scholz wieder deutlich auseinander gegangen.

Dass das Ende seines Wirkens als Ortsvorsteher mit der geplatzten Verfüllung "Hinterm Hummelberg" verbunden sein wird, das weiß und sagt Klaus Weisser. Seit 2009 war er Ortsvorsteher. Anfang November kündigte er seinen Rücktritt zum 31. Januar an. Auch im Gemeinderat, dem er seit 2009 angehört – im Mai 2014 wurde er gar Stimmenkönig – hört er auf.

Die Ankündigung fiel knapp aus. "Persönliche Gründe" hätten ihn dazu veranlasst. Allerdings war es ein offenes Geheimnis, dass die (Nicht)-Verfüllung auf Böhringer Gemarkung mit S21-Material der Grund war. Vorausgegangen waren eine misslungene Ausschreibung durch die Gemeindeverwaltung und vor allem die Entscheidung des Bürgermeisters, die Federführung bei der Sache an Weisser zu übergeben – ohne, dass dieser dies wollte. Aber auch da gehen die Ansichten auseinander.

Er verwehre sich gegen die Behauptung des Schultes’, er sei auf Druck aus dem Gremium hin zurückgetreten. In seiner letzten Sitzung setzte Klaus Weisser die Verfüllung noch einmal auf die Tagesordnung. Punkt für Punkt listete er die Ereignisse auf, in zwei Ordnern mit rund 140 Schriftstücken habe er alles dokumentiert.

Für Weisser gibt’s nur eine Erklärung: "Die Landkreisverwaltung hat nach den unglücklichen Vorfällen um die missglückte Ausschreibung die Notbremse gezogen."

Auch zu Vorwürfen, er habe das Verfahren verzögert, bezog er nochmals Stellung: "Sie gehen ins Leere." Schützenhilfe erhielt er später unter anderem von Ortschaftsrat Harald Breusch: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst."

Für Weisser ging das Thema Verfüllung aus wie das Hornberger Schießen Scholz betonte dagegen zum wiederholten Male: "Da ist man gemeinsam unterwegs, da kann man nicht sagen, einer ist verantwortlich." Die Querelen mit dem Schultes sind das eine, die Stimmung im Ortschaftsrat das andere.