In Lauffen wird bereits mit S 21-Material verfüllt. Bis es in Böhringen möglicherweise so weit ist, gibt es noch viel zu tun. Foto: Maurer Foto: Schwarzwälder-Bote

Böhringer Ortsvorsteher weist Vorwurf der Mauschelei nun auch noch in schriftlicher Erklärung zurück

Von Verena Schickle

Dietingen-Böhringen. Viel wurde schon diskutiert und geschrieben über die geplante Verfüllung des Gebiets "Hinterm Hummelberg" in Böhringen. Nun meldet sich Ortsvorsteher Klaus Weisser auch noch schriftlich zu Wort.

Die Pressemitteilung von Klaus Weisser kommt über die Dietinger Verwaltung. Ihm geht es vor allem darum, nochmals die Sichtweise des Ortschaftsrats zu schildern. Den Vorwurf der Mauschelei seitens seines Gremiums weist der Böhringer entschieden zurück – wie bereits in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Es geht um die Verfüllung des Gebiets "Hinterm Hummberg", anfangs war auch von "Holderäcker" die Rede, und um die Suche nach einer Firma, die das übernimmt.

Wie mehrfach berichtet, hatte die Gemeinde die dafür erfolgte beschränkte Ausschreibung wieder aufgehoben. Grund: Die Kommunalaufsicht hatte befunden, dass die Beschränkung in diesem Fall nicht den Vorgaben entspreche. Eingeschaltet hatte die Behörde eine Firma, die der Verwaltung und vor allem Bürgermeister Frank Scholz vorwirft, den Auftrag einem bestimmten Unternehmen zuschanzen zu wollen.

Weisser betont nun erneut, dem Ortschaftsrat sei es lediglich darum gegangen, bereits in der Ausschreibung bestimmte Punkte festzuzurren – etwa, dass der Anlieferverkehr nicht durch Böhringen erfolgt und die Zufahrt zum Verfüllungsgelände nicht über den Sportplatz. "Wenn man das rechtlich nicht durchsetzen kann, dann findet die Verfüllung keine Zustimmung im Gremium", sagt Weisser.

Apropos Zufahrt: In seiner Mitteilung erklärt der Ortsvorsteher auch, dass es sich beim Flurstück 3360/2 nicht, wie von uns zuletzt berichtet, um das Verfüllungsgrundstück handelt. Vielmehr sei es ein Grundstück, über das die Zufahrt zum Bereich "Hinterm Hummelberg" verlaufen könnte.

Dieses Flurstück gehört dem Besitzer des Steinbruchs – allerdings hatte sich erst kürzlich herausgestellt, dass im Grundbuch noch die Gemeinde als Eigentümer, was sie einst auch war, eingetragen ist. Was anscheinend seit 30 Jahren niemand bemerkt hatte. "Diese Versäumnisse erfolgten vor drei Jahrzehnten und sind nicht den jetzigen Mitarbeitern der Verwaltung zuzurechnen", schreibt Weisser.

Gleichwohl herrscht noch nicht Friede, Freude, Eierkuchen in Dietingen. "Aufzuarbeiten sind im Gemeinderat jetzt auch noch bestimmte ›interne Vorgänge‹." Es sei fatal und für die Zusammenarbeit höchst schädlich, wenn sich die Mitglieder der Gremien nicht mehr gegenseitig vertrauen könnten, formuliert Klaus Weisser. Darüber hinaus will der Böhringer Ortsvorsteher, dass es endlich doch noch vorwärts geht. Das Planungsbüro müsse nun in enger Abstimmung mit der Kommunalaufsicht prüfen, welche Punkte in der neuen Ausschreibung verankert werden können von den Böhringer Forderungen, ohne dass die Ausschreibung wieder platzt. "Wir brauchen so schnell wie möglich eine klare Aussage", fordert er.