Mit Verve: Siegbert Supper steuert seine Sängerschar mit taktvollen Gesten. Fotos: Weisser Foto: Schwarzwälder-Bote

Sängerabend: Wohlfühlatmosphäre im Rotenzimmerner Bürgersaal mit abwechslungsreichen Liedbeiträgen

Mit einem breit gefächerten Programm haben gut gelaunte Gesangsakteure die Gäste im Rotenzimmerner Bürgersaal erfreut und für ein paar angenehme Stunden gesorgt.

Dietingen-Rotenzimmern. Neben dem einheimischen "Sängerkranz" standen beim Sängerabend im Frühling die Chöre aus Seedorf, Villingendorf und Zimmern u. d. Burg auf der Bühne. Dazu gesellte sich die Rotenzimmerner Nachwuchsformation "Singfonie".

Wohlfühlatmosphäre erzeugten nicht nur die abwechslungsreichen Liedbeiträge. Auch die tolle Dekoration mit viel Liebe zum Detail in Saal, Foyer und Eingangsbereich tat ihr Übriges dazu und verstärkte das besondere Ambiente im altehrwürdigen Bürgersaal. Kurzum: Es war ein gelungener, interessanter und lockerer Abend unter Freunden des Gesangs. Die Besucher belohnten alle Akteure mit reichlich Beifall. Mit dem erfrischenden Auftaktlied "Hallo, hallo" begrüßten die Gastgeber vom "Sängerkranz" unter Leitung von Siegbert Supper das Publikum und nahmen damit ihrem Vorsitzenden Thomas Schneider schon einen Teil seiner Begrüßungsrede ab.

Aufmunternd und gefällig erwies sich der Chorsatz "Die Welt erstrahlt in neuem Licht". Für den Schlussteil hatte Chorleiter Siegbert Supper die Kulthymne "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen sowie die Schlagermelodien "Amsterdam" und "Die kleine Kneipe" ausgesucht. Am Klavier begleitete Heike Müller die einheimischen Sänger.

Mit getragenen Männerchorsätzen warteten die Sänger aus Zimmern u. d. Burg mit ihrem Dirigenten Marcel Dreiling auf. Zu Gehör brachten sie unter anderem die Silcher-Lieder "Wie lieblich schallt durch Busch und Wald" und "Entschuldigung" sowie "Die Nacht" von Franz Schubert.

Zum ersten Mal weilten auch die Sänger der Villingendorfer Chorgemeinschaft mit ihrem Leiter Klemens Mölkner im Rotenzimmerner Bürgersaal. Mitgebracht hatten die Gäste jenseits des Neckars die alte Volksweise "Mit Lieb bin ich umfangen" sowie die Komposition "Wir lieben sehr im Herzen" von Daniel Friederici.

Drei schöne Dinge werden darin besungen: die liebliche Musik, ein freundlicher Anblick und ein guter, kühler, und frischer Wein. Dies alles war an diesem Abend ausreichend vorhanden. Eine Weinbar lud die Gäste nach dem Programm zum gemütlichen Verweilen und gemeinsamem Singen ein.

Mit erfrischenden, vorwiegend englischen Popsongs setzten die sechs Damen der Rotenzimmerner "Singfonie" einen wohltuenden Kontrastpunkt. Die jungen Sängerinnen interpretierten Hits von Bryan Adams ("Summer of 69") bis zu "Happy Ending" von Mika.

Nicht nur gesanglich überzeugte der gut besetzte Männerchor aus Seedorf mit Franz Hutter am Dirigentenpult und am Klavier. Die Gäste garnierten ihre Liedvorträge mit lustigen und gelungenen Showeinlagen.

Das Herstellen von Linsen und Spätzle besingt nicht nur die durch ihre Auftritte in der Mäulesmühle bekannte "Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle". Auch die Seedorfer Sänger hatten dieses Lied in ihrem Repertoire. Dazu hatten sie sämtliche Zutaten für das schwäbische Nationalgericht samt einem großen Topf nach Rotenzimmern transportiert. Es wurde also nicht nur gesungen, sondern kräftig mit Mehl und Eiern hantiert. Zum Schluss konnten fangsichere Gäste noch Saitenwürstchen erhaschen.

Zur Aufführung kamen auch "Mir im Süden" von der A-cappella-Gruppe "Fünf" sowie "Der Hahn von Onkel Giacometo". Durch das Programm führte in gewohnter Manier Klaus Vogt. Der geschichtlich sehr versierte frühere Rotenzimmerner Pfarrer verpackte in seine Moderation interessante historische Begebenheiten aus Zeiten des württembergischen Königreichs.