Auffüllung des Dietinger Gipsbruchs / Gespräche mit Unternehmer geplant, um Belastungen abzumildern

Dietingen-Böhringen (apf). Die Auffüllungen in Böhringen, möglicherweise auch jene im Gewann "Hinterm Hummelberg", sind das eine, das andere ist die Auffüllung des Gipsbruchs in Dietingen.

Sie garantiert auf jeden Fall eine eklatante Mehrbelastung für Böhringen, wie aus den Mitteilungen des Dietinger Bürgermeisters Frank Scholz im Böhringer Ortschaftsrat herauszuhören ist. Von 450 000 Tonnen Material, das in den Gipsbruch kommen soll, ist die Rede. Ebenso von einem Zeitfenster von zwei Jahren, wahrscheinlich jedoch von drei bis fünf Jahren, von 40 Fahrzeugen im Durchschnitt pro Tag, aber auch von bis zu 100 Fuhren zu Spitzenzeiten, die von Montag bis Samstag, von 7.30 bis 22 Uhr, den Gipsbruch ansteuern könnten, so Scholz.

Sie werden aus betriebswirtschaftlichen Gründen die für sie kürzeste Route wählen – und diese sei nicht über die Autobahnausfahrt und die Nordumgehung Rottweil, sondern sie wollen durch Böhringen fahren, verdeutlicht der Bürgermeister. Eine rechtliche Handhabe dagegen gebe es nicht. Scholz: "Unternehmer dürfen die öffentliche Straße benutzen."

Und eine weitere Enttäuschung folgt hintendrein. Nicht einmal einen Zebrastreifen dürfe es in der Böhringer Ortsdurchfahrt geben. Diese Botschaft bringen Bürgermeister und Ortsvorsteher Klaus Weisser nach einer Verkehrsschau mit dem Landratsamt mit. Für einen Zebrastreifen fehle nach einer Zählung die erforderliche Anzahl an Fahrzeugen und Fußgängern pro Stunde. Dafür habe es laut Weisser die Empfehlung der Behörde gegeben, die Kinder so zu erziehen, dass sie an anderer Stelle die Straße überqueren sollen.

Als kritische Punkte werden der Übergang der Straße bei Kirche und Volksbank sowie an der Kreuzung von Harthauser, Trichtinger und Hauptstraße gesehen. Nicht nur für Kinder, auch für ältere, gehbehinderte Bürger.

Angeregt von Ernst Krebs wird die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit. Der Ortschaftsrat wolle beraten und prüfen, was möglich sei, verspricht Klaus Weisser.

Als aussichtslos schätzt der Bürgermeister den Wunsch nach einer zusätzlichen Ausfahrt für die 40-Tonner bei der Raststätte Neckarburg ein. Hier haben die Behörden aus grundsätzlichen Erwägungen bereits nein gesagt, so Scholz. Auch sei sein Eindruck, dass die Zufahrten diese Belastungen nicht aushalten würden.

Ein Kompensationsgeschäft mit den Firmen, die in Böhringen auffüllen, wie Harald Breusch ins Gespräch bringt, könne es laut Ortsvorsteher nicht geben, da es sich im Dietinger Fall um andere Personen handele. Versucht werden soll, das Gespräch mit diesen Verantwortlichen zu suchen, um auf dem Verhandlungsweg Verbesserungen für Böhringen zu erzielen, sagt Klaus Weisser. Über diese Ergebnisse werde im Ortschaftsrat berichtet.