Lastwagen mit dreckigen Reifen und S 21-Aushub auf der Ladefläche hinterlassen in Böhringen deutliche Spuren. Foto: Fotolia/ftfoxfoto Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Dreck auf Ortsdurchfahrt erbost die Böhringer / Reifenwaschanlage in Dietingen defekt

Von Verena Parage

Böhringen hat schon schöner ausgesehen: Da waren sich die Zuschauer in der jüngsten Ortschaftsratssitzung einig. Wörtlich war von Sauerei die Rede.

Dietingen-Böhringen. "Was heute durch den Ort geht, ist eine Sauerei", sagte ein Zuhörer in der jüngsten Sitzung des Böhringer Ortschaftsrats. "Das ist eine bodenlose Frechheit." Der Mann regt sich auf wegen des Drecks, der in den vergangene Tagen nicht nur die Kreisstraße, sondern auch die Gehwege bedeckte. Das bestätigte Rätin Hildegard Flaig: Mit heller Hose sollte man sich von den Trottoirs fernhalten. "Die tun, was sie wollen, Hauptsache das Geld kommt rein. Und wir sollen im Dreck ersticken", ergänzte der Böhringer. Sein Ärger ist groß, auch die anderen Zuschauer stimmten ihm zu.

Die Rede ist von den Lastwagen, die mit S 21-Aushub durch Böhringen fahren und ihre Spuren hinterlassen. Über 100 seien es, sagte ein anderer Zuhörer. Er sei Rentner, sitze auf dem Balkon und führe eine Strichliste. Seinem Empfinden nach hielten sich die Lastwagenfahrer auch nicht an Tempo 50. Ein anderer forderte bei der Gelegenheit gleich Tempo 30. Ortsvorsteher Klaus Weisser allerdings machte nicht viel Hoffnung: Laut Gesprächen mit dem Landratsamt ist das nicht möglich. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", konterte einer der Zuhörer.

Die größten Problem bereiten offenbar die Lastwagen, die Aushub zur Verfüllung nach Dietingen bringen. Sie kommen über die A 81-Behelfsausfahrt und fahren zum Wiegen in den Steinbruch Trichtingen. Von dort aus geht es durch Böhringen nach Dietingen. So verlieren sie unter Umständen bereits bei dieser Fahrt Dreck, beim Rückweg durch Böhringen dann noch einmal – wenn die Reifenwaschanlage im Dietinger Steinbruch nicht funktioniert.

Für die Verfüllung in Dietingen zuständig ist ein Konsortium BauLog, dem die Firma Gförer angehört. Ortsvorsteher Klaus Weisser, der nur noch bis Sonntag im Amt ist, hat sich am Donnerstag, am Tag nach der Sitzung, bei Geschäftsführer Uwe Gförer gemeldet. Weisser teilt mit, dass sich Gförer persönlich kümmern wollte. Noch am Donnerstag sollte eine Kehrmaschine fahren.

Nach Angaben von Weisser war offenbar die Reifenwaschanlage der Knackpunkt: Gförer habe ihm berichtet, dass die Anlage in Dietingen defekt gewesen sei. Zudem sei sie an den sehr kalten Tagen nicht einsetzbar gewesen. Am Laufe des Donnerstags sollte sie wieder funktionieren.

Der Ortsvorsteher teilt zudem mit, er habe Gförer aufgefordert, wegen des G 4-Narrentreffens am Sonntag "nochmals eine Kehrmaschine laufen zu lassen. Das hat er mir zugesichert". Bürgermeister Frank Scholz hatte in der Sitzung am Mittwochabend bereits mitgeteilt, dass die Beschwerde auch bei der Verwaltung eingegangen sei, worauf diese die Straßenmeisterei informiert habe. Die Reifenwaschanlage im Dietinger Steinbruch müsse funktionieren, dies müsste notfalls kontrolliert werden.

Heute Nachmittag will sich Klaus Weisser wieder mit Uwe Gförer in Verbindung setzen – damit die Narren morgen wirklich sauberen Fußes durch den Ort kommen.