Barrierefreies Wohnen in der Dorfmitte Ziel des Ortschaftsrats / Flyer für Bürger / Vorhaben der Kirche

Dietingen-Böhringen (apf). Gedanken über die innerörtliche Dorfentwicklung von Böhringen werden im Ortschaftsrat angesprochen und diskutiert. Natürlich nimmt dabei die Dorfmitte eine herausragende Stellung ein.

Ortsvorsteher Klaus Weisser spricht die Möglichkeiten an, die es in und für Böhringen gibt. Da ist einerseits das Baugebiet "Furtenweg" mit seinen 20 Plätzen. Derzeit stehen sechs Häuser, zwei kommen in Kürze dazu, und weitere zwei Plätze seien reserviert. Somit sei die Hälfte in den Jahren 2009/10 bis 2015 verkauft worden.

Im gültigen Flächennutzungsplan 2012 der Verwaltungsgemeinschaft Rottweil, zu der die Gemeinde Dietingen gehört, ist im Anschluss an "Furtenweg" das Areal "Brühl-Hummelberg" vermerkt, das eigentlich vor "Furtenweg" an der Reihe gewesen wäre. Aber aus Gründen einer vorteilhaften Erschließung, so Weisser, habe die Gemeinde "Furtenweg" vorgezogen. Für den neuen Flächennutzungsplan 2025, der in zwei, drei Jahren vollendet sein könnte, stellt sich mit Blick auf die Vorgaben des Landes, Innenentwicklung vor Außenentwicklung, die Frage, wie groß "Brühl-Hummelberg" noch sein darf.

Böhringen hat aber auch noch weitere Eisen im Feuer: einen Platz in der Knuppertstraße und das Gebiet Ritterwiesen (bei der Ritterstraße, unweit von Kindergarten, Rathaus und Talstraße). Die Gemeinde versuche, so Weisser, Grundstücke zu erwerben.

Für Gesprächsstoff sorgt aber vor allem die Dorfmitte, also die freie Fläche nach der Kirche, an der Hauptstraße gelegen. Plan A sieht etwa seit 2000 den Bau eines Mehrfamilienhauses mit einer gewerblichen Einheit vor. Doch alle Versuche, seien sie zur Zeit des Ortsvorstehers Edgar Kramer bis etwa ins Jahr 2003 gemacht worden oder von seinem Nachfolger Klaus Weisser in den Jahren 2010 und 2013, haben nicht zum gewünschten Ergebnis geführt.

Hauptsächlich deswegen nicht, weil es nicht genügend Interessenten für einen Wohnungskauf gegeben hat. Laut Auskunft eines Bauträgers steige er erst ein, wenn mindestens die Hälfte der damals geplanten sieben, acht Wohnungen an den Mann gebracht sei. Dieses Ziel wurde bisher immer verfehlt.

Derzeit wird ein weiterer Versuch unternommen, aktiv zu werden. Man wolle, so Weisser, auf die Bürger zugehen. Ein Flyer soll nach Wunsch des Ortschaftsrats erstellt und in der Gemeinde verteilt werden. Darin sollen in Zeiten der niedrigen Zinsen die Vorteile von barrierefreien Wohnungen erläutert werden. Und aktuell ist außerdem eine weitere Variante ins Spiel gekommen.

Klaus Weisser berichtet von dem Vorhaben der Kirchengemeinde St. Silvester, ein kleineres Gebäude mit Besprechungsraum, Lagerraum und Toiletten für Kirchgänger sowie eventuell Platz für die Kinderkirche zeitnah bauen zu wollen. Als bevorzugter Standort wird der Teil eines privaten Gartens hinter St. Silvester genannt, als erste Alternative der Paradies"-Garten.

Im Ortschaftsrat wird es als sinnvoll angesehen, der Kirche ein Angebot für das Untergeschoss des gewünschten Mehrfamilienhauses zu machen. Eine Lösung, falls die bevorzugten Standorte nicht Realität werden sollten.

Und dann existiert seit 2013/14 Plan B. Er sieht für die Dorfmitte die Realisierung einer ansprechend gestalteten Grünanlage vor, die als Treffpunkt, zum Beispiel für Mütter mit Kinderwagen, genutzt werden kann. Der Ortschaftsrat stützt sich in diesem Fall auf einen Plan, den er im Sommer 2014 für gut geheißen hat.